Psychologensuche Teil II) Vorgespräch Nr.1

Nachdem mein erster Anlauf einen geeigneten Psychologen zu finden schon daran gescheitert war, dass man mir gar kein Vorgespräch angeboten hat, scheinen in der Sommerpause und in Abwesenheit potenzieller Kunden (Studenten), Psychologen (vermutlich aufgrund chronischer Geldnot und quantifizierbarer Verwertbarkeit des Menschen) nun doch Platz in ihren Terminkalendern zu finden und mir (trotz meiner tendenziellen Untherabierbarkeit) zu mindestens ein Erstgespräch anbieten zu wollen. Also okay, es ist nicht die Welt : Exakt 2 Vorgespräche…Richtig glücklich bin ich trotzdem nicht, da ich nur nach dem Zufallsprinzip gegangen bin. Bei meiner ursprünglichen Auswahl hatte ich zu mindestens bei 1-3 schon mal eine Empfehlung oder Idee in Form einer Homepage. Vielleicht auch daher kein Wunder, dass ich nichts bekommen habe, (—-wenn man nach „Star-Qualitäten“ sucht..Bevorzugen sollte man vermutlich die strangen Doppelnamen und nicht die Menschen mit eigener Homepage und 7 Empfehlungen …Okay, scherz…)
Aber worauf kommt es denn eigentlich bei der Psychotherapeutensuche an??? Ich habe schließlich bei 95% aller Menschen kein Bedürfnis meine Lebensgeschichte vor ihnen auszubreiten.
Klar, Psychologen sind von der Theorie irgendwie ausgebildet/trainiert oder ’negativ ausgedrückt‘ dressiert mit Menschen umzugehen, aber das macht sie immer noch nicht zu sympathischen Zeitgenossen oder Menschen, denen man sich anvertrauen möchte…
Auch wenn es sich hier um eine Bezahlbeziehung handelt, ist es eben dennoch eine Beziehung….Ansonsten könnte ich ja auch meinem (nicht vorhandenen) Dackel oder meiner gestrichenen Wand von meinem Leben erzählen( Randnotitz: Ich würde ja auch nicht mit jedem Mann schlafen, nur weil er Teil des anderen Gendertrakts ist…)
Und daher halte ich es schon für eine berechtigte Vorsicht ein paar Psychologen anzutesten und zu sehen, ob das gehen könnte oder nicht…

Die erste psychologische Praxis fand ich jedenfalls schon vom Ambiente her kurios. Die Wände waren in braun und beige Tönen gehalten und von allen Seiten sahen mich sehr geschmackvolle Schreckgestalten an. Sowas nennt man wohl expressionistische Malerei…Ich würde mir jedenfalls persönlich keine schreienden Frauen, gequälte Gesichter oder deformierte Körper an die Wand hängen…Ich fragte mich außerdem, ob das nun einer ‚Therapie‘ förderlich sein sollte, sich mit solch ehhhm ausdrucksstarken Bilderzeugnissen zu umgeben…
Ebenso unbegeistert war ich von den Stühlen der Praxis, die so aussahen wie Strandstuhlliegen. Sollte wohl möglichst bequem und entspannend wirken, aber ich finde die Dinger wahre Rückenkiller…Und mich jede Woche 45 min in so was reinzusetzen…: „Nee, danke“
Einzig die Mineraliensammlung am Fenster gefiel mir. Steine haben etwas wesentlich unaufdringlicheres als gequälte Körper und braune Wände.
Mit der Psychologin wurde ich aber auch eher weniger warm…, was evtl. mehr an der Methode als an der Person lag…Vielleicht aber auch an Beidem. Jedenfalls schien sie irgendeinen tiefenpsychologischen Ansatz oder sogar eher psychoanalytischen Ansatz zu vertreten und ließ mich ‚frei assozieren‘ oder frei rumschwaffeln, was bei mir nach 5 Minuten ein jähes Ende fand, da mir nichts mehr einfiel und mir die Wände auch nicht antworteten. Nachdem wir uns also 5 Minuten schweigend anstarrten…(Eine sehr lange ZEIT), kam die Psychologin doch auf die Idee mir mal ein paar Fragen zu stellen…Diese waren weder weltbewegend, noch hatte ich großes Interesse diese zu beantworten. Ich fand es insgesamt, sehr zäh schleppend und am wenigsten Freude bereitete mir der Umstand, dass sie mir keinerlei Feedback gab oder irgendwas zu dem Gesagten antwortete. Prinzipiell hätte ich vermutlich mehr davon mein Seelenleben einer ordinären Hauskatze mitzuteilen: die schnurrt wenigstens noch, und signalisiert mir somit wenigstens Zustimmung, aber aus dieser Therapiesitzung konnte ich echt wenig bis gar nichts mitnehmen. Lustigerweise, war meine etwas schleppende /skandierende Antwortpraxis natürlich für die Psychologin schon wieder das Indiz mich unbedingt therapieren zu wollen, aber ich hatte ja noch einen zweiten Vorgesprächstermin und somit verblieben wir dabei, dass ich auf den Anrufbeantworter spreche, wenn ich einen Termin will…(Schon zu diesem Zeitpunkt wusste ich aber, dass ich dies ganz /ganz sicher nicht tun werde, denn das hat wirklich nicht zusammen gepasst…)

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