Beim Neurologen II – Oder wie man (auch) kein Gespräch führen sollte..

Man hat ja immer irgendwelche Klischeevorstellungen im Kopf, wie bestimmte Fachärzte auszusehen haben…Ich finde ja schon , dass man Fachärzte häufig an der Kleidung erkennt: mein Hausarzt zum Beispiel trägt mit Vorliebe ein Rollkragenpullover und Jeans…Einen weißen Kittel habe ich noch nie bei ihm gesehen und auch noch nicht vermisst. Neurochirurgen hingegen tragen entweder ‚voll weiß‘ und Handschuhe, wenn sie gerade zwischen OP und Praxis hin und her schwirren oder Anzug und Krawatte + weißer Kittel, wenn die nächste Tagung sie erwartet…

Der Neurologe , den ich (sehr selten) frequentiere, trägt nun wiederum die Kombination Alltagsklamotten + weißer Kittel. Vom Schnitt erinnert der Kittel aber eher an ein Mechaniker-Outfit…Vermutlich weil Neurologen mit Liebe ihre Taschen mit irgendetwas füllen…

Was wäre ein Neurologe auch schon ohne seinen Reflexhammer??? Auch ansonsten könnte er einem Comic entspringen, denn von Statur ist er übermäßig groß und hager mit grauen, zerzausten Haaren, die in alle Richtungen zeigen…Ansonsten von der Wesensart so ungefähr der ruhigste und zurückhaltendste Arzt, den ich kenne, mit einem Hang zur totalen Höflichkeit und antiquierten Umgangsformen.

Eigentlich könnte man also schon sagen: Nett und umgänglich…

Dennoch: Richtig erquickliche Gespräche hatte ich eigentlich noch nie mit ihm…

Wobei ich natürlich auch mehr ein ‚Konsular-Patient‘ bin, wenn Neurochirurgen mal was unklar ist oder sie keine Lust haben einen Reflexhammer zu bedienen, werde ich dahin geschickt, bzw. als mein Hausarzt keine Lust mehr hatte mit mir zu debattieren, ob ich eine ISG-Blockade oder doch ein Wurzelsyndrom habe…

Diesmal bin ich mehr oder minder einfach ’nur so‘ Mal dahingegangen, um den ’neusten Stand‘ zu kommunizieren, da ich schon ca. 6 Monate nicht mehr da war und seit OP 2 eine Fußheber-Lähmung habe, die nicht zurück geht + seit OP 3 eigentlich immer noch Kopfschmerzen habe…Ich hatte sogar schon vor einer Weile mal ein paar Unterlagen dahin getragen, denn ich halte es eigentlich für sinnvoll einen Arzt zu haben, der eben über den Verlauf aufgeklärt ist und kein ‚Ärztehopping‘ zu betreiben…

Na ja, ich hatte an dem Morgen des Arztbesuches einen völlig un-kommunikativen Tag und einen Schmerzcrash…, was eine tolle Kombination ist…Hinzu kam -die wie übliche- totale Überfüllung der Praxis, was zu dementsprechend langer Wartezeit führte…(Hier in der Gegend gibt es nur 3 neurologische Praxen und alle sind mehr als gut besucht… )

Das Arzt Patienten Gespräch verlief jedenfalls konfus…

Neurologe: „Wollen Sie sich nicht setzen?“

Ich: „Sorry, kann ich noch nicht…Hatte gerade die 3 OP in 6 Monaten..“.

N: „Das ist viel…“

(Neurologe sucht in seinem Computer nach meinen Daten…)

N: „Und was wollen DIE jetzt von mir wissen??“

I: „Ehhh…Na ja, ICH würde gerne wissen, ob irgendwann diese Fußheber-Lähmung zurück geht…Außerdem ob es normal ist immer noch solche Schmerzen zu haben…??? Und ob ich das Ganze nachuntersuchen lassen soll oder muss..“

N: „Wie ist denn ihre derzeitige Symptomatik…?“

Ich: „Na ja, ziemlich konfus…Irgendwie habe ich nach wie vor Ausstrahlungen und Taubheit…Ich kann das eigentlich gar nicht mehr wirklich zuordnen…Außer das es weh tut….Irgendwie scheinen Bandscheiben OP’s eher zwecklos zu sein…“ (Wahnsinnig konkrete Beschreibung, die ich sicher präzisieren hätte können, aber ich hatte def. auch keine wirklich Lust)

N: „Und an was wurden sie operiert?“

I: „Liquorzyste mit ner Cauda Symptomatik…“

N: „Welche Ebene??? „

I: „L4 /L5, da wo das Duraleck war…(in OP Nr.2)“

N(guckt im Computer nach) : „Hmmh, da steht aber etwas von einer Synovialzyste an S1…“

I: „Das war OP Nr. 2…Da hatte ich einen Bandscheibenvorfall an L4/L5 und eine beidseitige Foramenstenose…+ eine Synovialzyste an S1…“

N: „Und sie sind schon wieder operiert worden..??? Die OP ist doch nicht mal 3 Monate her…Aha, hier steht Radikulopathie links…S1….L5…(also er informierte sich gerade über OP 2)“

I: „Ja, vor 3 Wochen…“

N: „Und da habe ich sie solange im Wartezimmer warten lassen, dass tut mir aber Leid…

I: „?“ (Hatte das ja durchaus der Sprechstundenhilfe bei der Terminvergabe erklärt…? Wobei ich es auch nicht so tragisch fand…)

N: „Wieder in der Klinik XY?“

I: „Ja…“

N: „Haben Sie da was schriftliches..Einen Entlassungsbericht…?“

I: „Nee, hat mir die Klinik nicht mitgegeben…Und irgendwie schaffen die es auch nicht mich in ne Reha zu schicken, weil der Informationsaustausch nicht funktioniert“

N: „Und was kann ich da tun?“

I: „?“ (Na, nichts…)

N (überlegt, was er jetzt mit mir machen soll): „Können Sie eigentlich liegen? “

I: ???? „Ja, schon…“ (Irgendwie)

N: „Man könnte mal ein SSEP machen…Dann könnte ich das besser beurteilen…( ob die Lähmung wieder weg geht)“

(In meinem Kopf noch ein größeres Fragezeichen, da ein SSEP (vereinfacht) ja die Nervenbahnen in Hinsicht auf Empfindungsweiterleitung zum Gehirn prüft und nicht unbedingt die Motorik…Aber mir war auch klar, dass man 3 Wochen nach einer OP kein EMG machen kann…Aber nun gut, dachte ich, wenn er eben meint…)

Also wieder Wartezimmer und dann wird man fröhlich freundlich mit zwei platzierten Nadeln am Kopf und Stromschlägen am Fuß beglückt… (Okay, elektrischen Impulsen)…Die medizinische technische Assistentin war jedenfalls unbegeistert davon, dass ich da einfach nicht ruhig liegen konnte…, aber wie man Muskeln entspannen soll, während man gereizt wird, ist mir unklar…Mich müsste man vermutlich sedieren, damit ich momentan irgendwo ruhig liegen kann…

Viel ergeben hat das Ganze jedenfalls nicht…

Runde 2:

N: „Na ja , da scheint linksseitig noch etwas nicht ganz in Ordnung zu sein?“

I: „Aha, und was heißt das jetzt..Da ist aber nix neues , was da wieder drauf drückt…???“

N. „Dafür spricht derzeit nichts…Da ist nervenwurzeltechnisch etwas noch nicht ganz richtig. War ja auch zu erwarten bei der Symptomatik…Zeigen Sie DENEN das Mal…“

I: (????…Also WEM ich das zeigen soll, ist mir unklar, da ich ja keine Nachsorgetermine in der Klinik habe und nicht so genau weiß, warum ich da jetzt schon wieder hingehen sollte…) Okay…

N: „Versuchen Sie einfach immer wieder Mal den Fuß zu bewegen und gucken sie, ob sich was daran ändert

I (????—Darauf wäre ich kaum von sebst gekommen)

N: „Haben Sie eigentlich jemand der sie versorgt?“

I: (antworte nicht und denke: ja, mich…Seltsame Frage)

N: „Wie ist das denn mit Medikamenten aktuell?“

I: Ibuflam…Amineurin, wobei das nehme ich eigentlich nicht mehr…zu viele Nebenwirkungen (Ibuflam auch nicht, aber in endlose Diskussionen will ich nicht kommen)

N: „Haben Sie denn eine Wirkung von Ibuflam?“

I: „Nein..“ (Darum nehme ich es auch nicht mehr)

N: Ich verschreibe Ihnen Mal Arcoxia…Das verschreibt man normalerweise nicht, dass ist nämlich zu teuer..“

I: (Hmmh, da hätte ich vermutlich Danke sagen sollen…Aber meine Begeisterung für ein neues Medikament hielt sich in Grenzen) „Und was ist das genau?“

N: „Auch ein Analgetikum (Schmerzmittel), mit einer etwas anderen Wirkweise. Dürfte auch magenschonender sein als Ibuflam…Sie können sich das Rezept gleich vorne mitnehmen“

I: „Aha, Danke…“

N: „Dann wünsche ich Ihnen gute Besserung bei einem so schwierigen Krankheitsverlauf:.“

I: (Guckte ihn vermutlich mit undefinierbaren Gesichtsaudruck an und gab ihm die Hand)

Hmmh, also das brachte mir die tolle Analyse meines psychischen Status ein: „affektiv nur bedingt schwingungsfähig zu sein..“ Lol…, aber es gäbe immerhin keinen Anhalt auf ein hirnorganisches Psychosyndroms, mnestische Störungen (Gedächtnisstörungen) oder eine Psychose…Intellektuell bin ich immerhin unauffällig…Interessant…Ich hätte doch irgendwie Mal die Fragen mit ein bißchen mehr emotionaler Eingebundenheit beantworten sollen…(Die ich habe, nur ich zeige sie nicht unbedingt)…Gut das ich keinen Witz über meinen derzeitigen Gesundheitsstatus gebracht hätte, ansonsten hätte er mir noch ein Frontalhirnsyndrom unterstellt…

Klinikschaos II -Im MRT again…

Nun, heute habe ich also einen weiteren wunderschönen Tag am Uniklinikum verbracht…Mein zuhause ein weiteres Mal besucht und gedacht…Erst einen Tag her, dass ich da drinne sein durfte…: Dem MRT… Welch wunderbare Idee so viele Steuergelder zu verschwenden….

Der morgen  schon sehr erfolgsversprechend an…Die Ambulanz war vollbesetzt…Also 30 Leute oder so…Das Higlight des Tages: Ich musste nur 45 Minuten warten..

Die weitere Überraschung: In Empfang genommen wurde ich gleich von 2 Ärzten..Man könnte auch sagen Neurochirurgin und lernender Anhang…(Irgendwie habe ich die Tendenz IMMER zu weiblichen Ärzten zu kommen, die sich von ihren Charaktereigenschaften derart ähnlen…, dass es mich manchmal schaudert…Na ja, wer als weibliches Wesen Neurochirurg wird, muss sich ja im Leben durschsetzten und dementsprechend feisty sein…Doof nur, dass ich mich ungerne unterordne oder mich mit Sätzen abspeisen lasse, wie ICH BIN DER FACHARZT, als einzige Erklärung WARUM etwas so und nicht anders gemacht werden sollte.

Das Gespräch fand ich so na ja:

NC: „Was führt sie denn zu uns?“

I: „Dasselbe wie letztes Mal…Gestern wurden ja MRT Bilder gemacht und ich hätte die gerne mal ausgewertet…“

NC: „Mich würde zunächst interessieren was passiert ist und wo ihre Beschwerden liegen…?“

(Ich bin einer der wenigen Patienten, die es HASST die eigene Krankengeschichte zu erzählen…Alles was folgte, war von meiner Seite aus, super konfus )

I: „Das habe ich doch alles schon einmal erzählt…“

NC: „Ja, aber nicht mir…“

(Gut, ich fange wieder völlig unsystematisch an zu erklären wo ich Schmerzen habe und wo ich keine habe und wie diffus das alles ist…und das ich voroperiert bin…)

NC: „…Gibt es eigentlich einen OP Bericht?“—

Ich: „Den haben sie schon beim letzten Mal bekommen…“

NC: „Ja, den muss ich mal suchen… Verlässt den Raum in der Hoffnung die Akte des Patienten zu finden. Offenbar hatte sie also überhaupt keine Ahnung wer ich bin…“

Anhang: „Ich untersuche sie dann mal…(Also so ein paar Reflexhämmer Schläge…und weil ich ja immer so grandioses Zeug erzähle lässt er mich auch mal den Finger zur Nase führen…Könnte ja auch was am Gehirn sein) Das einzige bemerkenswerte was er feststellt, ist eine Fußheber und Fußsenkerschwäche LINKS…(Angegeben habe ich ja Probleme beim joggen RECHTS)“

NC kommt wieder, immer noch aktenlos…: „Ich finde die Akte nicht..Irgendetwas auffälliges bei der Untersuchung?“

Anhang: „Nur eine Fußheber und Senkerschwäche links“ (Also eine Art neurochirurgischer Schnupfen)

NC wühlt in einem Aktenstapel und zieht eine Plastikhülle  mit meinem Op Bericht OHNE Aktenumschlag hervor…“Ach, hier ist es ja…“Überfliegt das Ganze…, guckt mich dann an und verkündigt mir feierlich:

NC: „Sie haben übrigens einen neuen Bandscheibenvorfall an L4/L5, der ist auch sequestriert, soweit man das sehen kann..Bei S1 könnte auch was nachgerutscht sein…, aber das kann das nicht vom Narbengewebe unterscheiden… (KEIN KONTRASTMITTEL) das erklärt auch ihre Taubheiten..“

Ich:   „Hmmh, also ich glaube nicht, dass das all meine Taubheiten erklärt…Ich meine taub ist es ja auch unterhalb von S2….(und in der Hand und meine ganze Wirbelsäule)“

NC: „Denken Sie, ich verstehe mein eigenes Fach nicht…Wenn ich ihnen sage, dass es von diesem Bandscheibenvorfall kommen kann, dann kann es davon kommen…Warum sind Leute, die einen Vorfall in der Brustwirbelsäule haben wohl an den Beinen gelähmt..? .Auch alles drunter kann gequetscht werden…Das in der Hand könnte ein sulcus ulinaris sein…“(habe ich aber beidseitig ‚kopfschüttel‘)

Ich: „Ja, aber dann müsste es ein SEHR großer Vorfall sein…“

NC: „Na ja, mediolateral gefallen…Den muss man operieren…“

I: „Hmmh…Gucke wenig begeistert…“

NC: „Wissen sie eigentlich in welchem DESOLATEN Zustand ihre Wirbelsäule ist..Klickt durch meine Bilder am Computer und deutet auf die sichtbaren Stenosen…“

Ich…: „Hmmh….“

NC: „Möchten Sie in ihrem Alter einen Schlappfuss…Das wird nicht besser…und dann könnten sie auch noch eine Blasen- Mastdarmschwäche (Cauda Syndrom) bekommen…Daran will ich gar nicht denken…“

I:  „Ungläubig…Ja, aber ist der Vorfall denn wirklich so eh massiv…und ich habe das Gefühl etwas unterhalb von S1 etwas nicht stimmt..Also ich merke alles hier und nicht unbedingt L4/L5…“

NC: „Na ja, die Bilder sind ziemlich verwackelt…Ich muss das noch einmal mit unsererm Radiologen besprechen…(Also Bildbesprechung mit dem Bildergucker..und ich wurde vor die Tür geschickt…“ War mir ja klar,die fehlende Kontrastmittelgabe)

Ruft mich wieder rein:

NC: „Ja ,ich habe das nochmal mit  X besprochen…Er meint wir sollen eine Myelographie machen..Das ist von der Technik ähnlich wie eine Lumbalpunktion“ (woher sie annimmt, dass ich weiß was ne Lumbalpunktion ist, sei mal dahingestellt…)

I: (wieder begeistert) „Kann man das nicht auch im MRT mit Kontrastmittel sehen…?“

NC: „Eine Myelographie ist schon für uns schöner, aber wir müssten sie auch dazu stationär aufnehmen (Nöö, bitte nicht)…Hmmh, versuchen wir erst nochmal das MRT…Ich melde sie nochmal da an…Können Sie heute?“ (Nicken: Telefoniert mit der Neuroradiologie und sagt denen WAS sie will LWS+ Kontrast…)…NC: „Wollen sie überhaupt operiert werden?“

I: „Ehhm…“(Wer will das schon?) „Na ja, wenn ich mich dann alle 5 Monate operieren lassen muss, weil was nachgerutscht ist…“

NC: „Also so ist das nicht. Wir wären da auch ganz anders ran gegangen und hätten von vorneherein das GESAMTE Bandscheibenfach ausgeräumt (FREUDE, will die mich versteifen oder meine Facettengelenke komplett killen(?)) …Aber das erkläre ich Ihnen später..Wenn sie im MRT sind, bitte bewegen sie sich nicht, ansonsten haben wir wieder so verwackelte Bilder…ich gebe ihnen mal was zur Beruhigung mit..“ (Ich habe keine Platzangst, sondern schmerzen..LOL)—

I:  „Okay, und wie komme ich dahin…Ich habe (nach wie vor) kein Auto“–

NC: „Wir bestellen Ihnen ein Shuttle…“

(Dauerte auch dann nur 29 Minuten bis zum anderen Ende der Welt oder der Stadt…)

Dort angekommen…:

Rezeptionist Nr. 2: „Guckt mich ungläubig an…Wir haben uns doch gestern schon mal gesehen…“

I: „Ja,  ich komme NOCHMAL wegen einem MRT…“

R2: „Der Halswirbelsäule(?)“

I: „Nee, die Lendenwirbelsäule aber diesmal mit Kontrast…Hatten die nicht mit IHNEN  eben telefoniert?“

R2: „Achso, ja dann setzen sie sich mal dahin…“

(Und da saß ich dann auch wieder 2 STUNDEN…TOLL..)

Die medizinische Assistentin sichtbar genervt…Wenn DIE (Neurochirurgen ) auch nicht sagen, dass sie VOROPERIERT sind…(Das hatte aber ICH SCHRIFTLICH auf den Zettel zur Metallverträglichkeit eingetragen, da stand ja was von Narbe…und am Ende der Untersuchung nachgefragt..Gut, dazu sagte ich dann nichts und ließ mich nochmals ins MRT schieben…Eben eine Verschwendung von Steuergeldern)

Diesmal kam ich aber in das schnuckelige andere Zweitgerät, was zwar auch nicht erfrischend neu aussah, aber immerhin nicht anmutete als hätte man es im Sonderabverkauf von Aldi erworben…Man konnte in dem Ding sogar liegen..Juchu…Kontrastmittel wurde mir gespritzt, fand ich jetzt nicht so toll, aber auch nicht dramatisch…

Also Bilder gemacht und ich wurde wieder zurück zur Klinik geschickt..Nur leider fuhr diesmal das Shuttle erst ne Stunde später…Macht ja nichts, dann nehme ich den BUS dachte ich mir…

Rezeptionist unten: „Aber Nein, dann sind sie doch nicht  versichert…“

I: „Ich bin doch gar nicht stationär…Ich bin ein ambulanter Patient…“
Rezeptionist: „Aber  sie sind uns ja hier anvertraut…“(Unterdrückung eines Lachkrampfs) „…Setzen sie sich mal da vorne auf die Stühle…Ich ruf nochmal für sie an..Vielleicht kommt ja jemand von der Zahnklinik..“

Okay, dagegen konnte und wollte ich  nix sagen…Ich saß also IN der Neurologie…Auf dem Stationsflur rum…Das war ein echtes Beobachtungshighlight…Die hatten 4(!) Patienten auf einem sehr schmalen engen Flur einfach mal geparkt..Davon zwei Personen, die beinahe komatös wirkten… Interessante Bettensituation…Der eine Patient war gerade gebracht worden und die Schwester schien wohl doch besorgt genug mal nen Neurologen dazu zu holen…, weil der Herr doch absolut abwesend erschien…

Dieser kam dann und fing an den Flur zusammenzuschreien…(Ob das ne neurologische Untersuchungstechnik ist)

N:  „Herr P..Hören sie mich?“ (Der Patient offenbar nicht, dafür aber alle im Flur und im ersten Stockwerk…)

Schwester: „Der hört sie nicht…“ (Der Arzt die Schwester offenbar auch nicht…Der ignorierte sie…)

N: „Herr P hören sie mich…???“ (5 oder gefühlte 100x)

Patient gibt minimalistisch Laute von sich…Arzt zufrieden…Patient wohl somnolent (soporös) und nicht komatös= Kein Notfall= Flur

15 Minuten später..Anderer Patient fängt an sich zu übergeben…Ich dachte super, wo ist die Schwester, wobei dann diese (zufallsmäßig) aufkreuzte und die Situation regelte…(Dieser Patient wurde dann 10min später ‚verlegt‘  und abtransportiert. Das Ganze total öffentlich…Inklusive Krankenbild etc…)

Hoffe, das ist kein Normalzustand auf dieser Station…Ich war jedenfalls froh, dass ich nach einer Stunde diesen Abstellplatz verlassen konnte…

Ins Klinikum zurück zu fahren erwies sich jedoch als völlig unnötig, da Neurochirurg im OP, wobei ich das wusste, aber eben nicht wie lange…(Neurochirurgen haben ja kein Leben und keine Freizeit) Da ich keine Lust hatte noch 3 Stunden zu warten, entschied ich mich für Befundung am nächsten morgen..Wobei..Gibt es eine Steigerung zu Cauda Syndrom?

Klinikschaos

Es ist wirklich herrlich sich an einer mittelgroßen UNIKLINIK behandeln lassen zu wollen…: Das ist quasi besser als jedes Hobby oder jede Freizeitbeschäftigung, weil man bei einer simplen Untersuchung, die 20min dauert am besten gleich den ganzen Tag einplant und: Nein, das Ergebnis  bekommt man dann auch nicht am selbigen, sondern bei ‚Wiedervorstellung’…

Nun ja, ich war gestern erneut in meiner gefühlten diesjährigen Zweitwohnung -dem MRT-  oder auch der Röhre im Volksjargon: ..Also ich habe schon nette Bilder von meinem Gehirn und Teilen meiner Wirbelsäule…Dachte auch dran sie mir als Poster in mein Zimmer zu hängen…Aber das würde der Normalität meines Gehirns widersprechen…Diesmal geht es wieder um meine LWS..Die letzten MRT Bilder sind 4 Monate alt, kurz nach der Bandscheiben OP aufgenommen und seitdem geht es mir nun wirklich nicht besser…

Jedenfalls kam ich zu meiner neuen Zweitwohnung (dem anderen MRT) nur über Umwege..Man hatte mir vor 14 Tagen telefonisch mitgeteilt, dass ich die Neuroradiologie aufsuchen soll..Nun ja, ich gehe in die Uniklinik und lande an der Rezeption der Radiologie…

Die Rezeptionistin sieht mich verwundert an und meint: „Sie haben hier gar keinen Termin…“

Ich: „Hmmh, so hat man mir es aber gesagt…“

R: „Hat man den Termin FÜR SIE ausgemacht…?“

Ich: „Ja, hat man..“

R: „Und wo??“

Ich: „Was heißt denn wo?? Ich war hier  in der neurochirurgischen Ambulanz…“

R: „Die überweisen gerne an die Neuroradiologie..“

I: „Und die ist nicht hier?“

R: „Nein, die ist am Q…(Am anderen ENDE der Stadt, an einem BERG)..Ich rufe da jetzt mal an…Erklärt ihnen das Patient XY am falschen Ort gelandet ist…(wie so oft)

I:  „Okay, und wie komme ich da jetzt hin? ich habe kein Auto..Bin mir nicht sicher, ob ein Bus fährt (zumal der 40min braucht)“

R: (Überlegt…Menschen ohne Autos gibt es doch gar nicht)“Na ja, für Patienten gibt es   ein Shuttle, die nehmen sie sicher mit… Gehen sie mal nach oben und fragen sie nach…“

Also gehe ich erkundschaften wann Bus und/ oder Shuttle fahren…Ernüchternd: Schnell komme ich nicht an den gwünschten Ort…Da  ich mir nicht sicher war, wie begeistert die Neuroradiologie von einer 1-1,5stündigen Verspätung des Patienten ist, gehe ich zurück zur Rezeptionistin..Die mich mit dem Blick: Wie ? Immer noch hier und was wolllen sie noch von mir? Ansah…

Ich: „Das Shuttle fährt erst um 15:30 Uhr…“

R: „Das kann nicht sein.. Es müsste JETZT eins fahren..“

Ich: „Das hat man aber mir so mitgeteilt…“

Pfleger, der zufällig daneben stand: „Vielleicht ist es schon voll besetzt…“

R: „Das kann natürlich sein…“

Ich: „Es fährt auch ein Bus, aber dennoch komme ich wesentlich zu spät…Nehmen die mich dann noch dort dran?“

R: „Ich ruf da nochmal an… …“(Versichert mir, dass ich noch dran genommen werde)

Ich: „Erleichtert…Aber wie komme ich von der Bushaltestelle in die Neuroradiologie…?“

R: „Das weiß ich auch nicht…Ich kann das nur für Autofahrer erklären.“

Pfleger: „Da müssen sie x hochlaufen und dann nach rechts und am besten fragen sie dort weiter…Aber ich würde ihnen empfehlen in einen anderen Bus umzusteigen, der direkt da hochfährt. Das ist nämlich ziemlich steil und gute 15min nochmal von der Haltestelle entfernt…“

(Okay, sehe ich so aus wie ein Halbinvalide…? Aber ich gebe zu momentan finde ich laufen völlig ÄTZEND..Daher wäre ich gerne umgestiegen, aber dann hätte ich meine Fahrt um 30min verlängert, da es keine Anschlussverbindung ist.)

Nach warten und 45min  Busfahrt erklimme ich also den Berg (mir tut wie immer alles weh) und finde auch das Kliniksgebäude…und denke…Aha, interessant: Das ist also die Psychiatrie…Wie schön…Aber wo ist jetzt die Neuroradiologie..Vermutlich irgendwo im Gebäude…Das Gelände war komplett leer..Außer sehr vielen Autos…Nachdem ich also 5 verschiedene Stationen gefunden hatte…Aber eben psychiatrische…Begegne ich einem Patient…

Ich: „Wo ist denn hier der Haupteingang..“

Patient: „Das frage ich mich auch..Wo der Eingang ist“

Ich: „Aber sind sie nicht hier irgendwo auf Station?“

Patient: „Ja, auf der C…ich habe mich verirrt…“

Ich: „Die C ist um die Ecke links …(ca. 15m von uns)“

Patient:  „Und wie komme ich dahin..ich habe mich verlaufen…“

Ich: „Ehhm, zeige drauf…Na, da… “

Patient..Sieht mich eingeschüchtert an…

Ich: „Soll ich sie hinbringen…?“

Patient: „Das wäre nett…“

Wir laufen also so 5m und stoßen auf eine Schwester…

S: „Ach, der Herr V…Wir hatten sie schon vermisst…“(Guckt mich fragend an)“…Und wer sind sie…Wir kennen uns noch gar nicht (?)“

Ich: „Eh, der Herr suchte die C…ich suche aber eigentlich die Neuroradiologie…“

S: „Ach, ja ..Da sind sie hier ganz falsch..“ (Das hatte ich auch schon bemerkt)…

S: „Da müssen sie wieder zurück zur Schranke und dann um das Gebäude herum gehen und das was aussieht wie eine Lieferausfahrt ist der Haupteingang.“

Ich: (immer noch verwirrt dreinblickend: Da war ich nämlich schon) „Okay, danke“

Also nach phänomenalen 90 Minuten erreiche ich das Kliniksgebäude…

Rezeptionistin 2: „Ach, sie sind das OHNE Auto..“

Ich: „Ja, das bin ich..“

R2: „Dann, müssen sie jetzt LANGE Warten…, weil sie so spät waren..“

Ich: „Okay, danke, das ich noch dran komme… “

Weitere 90 Minuten später ..ich war schon drauf und dran mich da jetzt hinzulegen und zu schlafen…, wurde ich also INS MRT gebeten…Dieser wunderbar engen Röhre, die was gegen meine BH’s ,Uhren und sonstigen metallischen Gegenstände hat…

Da ich ja vorher in einer neurochirurgischen Praxis war…und die ans MVZ überweisen, also mein erstes Röhrenerlebnis an diesem ORT…

Irgendwie sah diese Maschine aus als sei sie mindestens 30 Jahre alt …und für stark untergewichtige Personen konzipiert..Ich bin eher schlank-normalgewichtig und fand trotzdem, dass das Ding unter meiner Last schwankte…Ebenso interessant fand ich die Vibration, bei jeder neuen Einstellung (man hört das Ja, wenn sich einzelne Wirbel im Transversalschnitt angeguckt werden), aber in dieser MAschine FÜHLT man es auch…: Erdbeben unter dir…

Was mich verwunderte: Mir wurde KEIN kontrastmittel gegeben…Der Arzt hatte aber in meiner Anwesenheit (14 Tage zuvor) die Schwester angewiesen Gadolinum (KM) auf die Überweisung des MRT’s zu schreiben..Da man an dem Tag niemand in der Radiologie erreicht hat, ist mir dann der Termin telefonisch mitgeteilt worden… ..Schließlich sollte ein epiduraler Abszess ausgeschlossen werden (ob das jetzt logisch ist, sei dahingestellt), bzw. bin ich voroperiert und habe Narbengewebe/Fibrose…Zwei Sachen,  die eigentlich Kontrastmittel erforderlich machen…

Ich also nachgefragt: Warum jetzt nix gegeben wurde..Und die medizinische Assistentin: „Das hat der Arzt nicht angewiesen..Das brauchen sie auch gar nicht…“

In meinem Kopf ein großes Fragezeichen….

I: „Und hat man was gesehen…?“

MTA: „Das müssen sie einen Arzt fragen…Wir schicken das jetzt rüber“

I: „Aha“

Nun, ja…Ich hoffe, es steckt wirklich eine LOGIK dahinter und es war KEIN Absprachefehler…Nur wie ich die Sache einschätze, werden sie so nix sehen und mich für gesund erklären, weil sie gar nix sehen können…Vemutlich muss ich also weitere 6 Monate oder bis zu einer Lähmung warten, bis ich endlich rausfinde WAS es ist…