Es hat ja auch nur ganze 4 Monate gedauert einen Termin bei einem Schmerzmediziner zu bekommen…Die meisten Patienten sind aber vermutlich eh soooooo chronisch schmerzkrank, dass 4 Monate mehr oder weniger wohl keinen großen Unterschied mehr machen…
Als Patient bekommt man schon Monate vorher einen genialen Schmerzfragebogen zu geschickt, den man beantworten soll…Mit tollen Fragen wie z.B.: Empfinden sie ihre Schmerzen als schauderlich, scheußlich, grausam, entsetzlich…??? Ich fragte mich, ob ich das alles mit Ja oder Nein beantworte oder ein bißchen…Dann dachte ich, dass es vermutlich irgendwas psychologisch ‚Abnormales‘ testet und habe mich für 3x Nein und 1x ein bißchen entschieden…Besser fand ich nur noch die Frage: Denken Sie öfter daran sich das Leben zu nehmen?? Klar, täglich…Gestern da habe ich so einen schönen Strick um meine Lampe gebunden, aber dann dachte ich..Och nee, nicht noch mehr Schmerzen…
Aber ganz im Ernst es ginge auch einfacher: Ich habe immer noch über 80 Tabletten Valoron (Tillidin) , 8 Oxycodon, 5 Tetrazepam, fast 100 Amineurin, 10 Arcoxia, 80 Ibuflam…3 oder 4 Metamizol… Ich könnte langsam eine Apotheke aufmachen…Oder mich 3x umbringen…Das ist wie mit der Atomenergie…und den nuklearen Waffen…Im Mikrokosmos habe ich das selbstzerstörerische Potenzial in meinem Schrank…
Daran sieht man aber auch: Ich nehme Medikamente nicht lange und sammle sie nur wie ein Eichhörnchen…Im Falle von Ibuflam und Metamizol ist das auch sehr gut, denn außer einer chronischen Gastritis (Magenschleimhautentzündung) habe ich wenig von diesen Medis…(Okay, Ibuflam sollte man nach der OP schon so 14 Tage nehmen…–aufgrund der entzündungshemmenden Wirkung, aber danach ist das nur ein Magenkiller…)
Hätte ich den Rat des GENIALEN Reha-Orthopäden befolgt, dann wäre meine Medikation: Ibuflam 800 0 800 oder 600 600 600 noch 8 Wochen nach meiner Bandscheiben-OP…Mein Neurologe war nicht viel besser und setzte mich auf Arcoxia bzw. gab er mir Tillidin in Tropfen Form in Kombination mit Tetrazepam…Meinen Hausarzt überzeugte ich von retardierten Tabletten (Oxycodon) (weniger Suchtgefahr)…Ich persönlich hatte natürlich schon im Internet die Empfehlungen für neuropathischen Schmerz gelesen, aber nach meinem Horrortripp auf Amineurin hatte ich keine Lust ein Anti-Epileptikum zu probieren…Obwohl es sicherlich sinnvoll gewesen wäre, das mal auszuprobieren…Ich fragte mich, warum man mich immer nur auf Anti-Rheumatika setzt, wenn mein Hauptproblem brennende Schmerzen sind, die mich an Wiederauferstehung nach einer Hexenverbrennung erinnern, aber ich hatte ja an sich auch keine Lust mehr Schmerzen durch Schmerzmittel zu erfahren und es bot mir ja auch keiner etwas anderes an…
Da mich mein Hausarzt nicht mehr in seiner Praxis leiden sehen konnte und auch sonst am Ende seiner Kunst war, landet dann der Patient bei einem niedergelassenen Anästhesisten (Schmerzmediziner)… Wenn diese Ärztegruppe im Verlauf ihrer Karriere merkt, dass es sie nicht ganz erfüllt Menschen ins Nirvana zu schicken (zu narkotisieren), dann beglücken Sie Patienten durch ihre gewonnen Erkenntnisse und Fertigkeiten in einer privaten Praxis…
Und dies ist gar nicht so schlecht, hat ein Schmerzarzt doch ein etwas höheres Budget, wenn er wirtschaftet etwas mehr Zeit und vielleicht auch ne Idee was er schmerztechnisch geben sollte. Schließlich hat er ja einen genial ausgefüllten Schmerzfragebogen, indem man seinen Schmerz als pochend, klopfend, ziehend, dumpf oder brennend beschreiben darf…Das gibt ihm dann gewisse Anhaltspunkte…Wobei ich das zugegeben echt kaum beantworten kann…So außer brennend…Kopfschmerztechnisch no idea…Aber immerhin ein Schmerzbild ist fast eindeutig…Der Rest ist auf die traumatischen Erlebnisse meiner Kindheit zurück zu führen, aber davon später mehr…
Dennoch schon mal vorweg: ich mag Anästhesisten, die sind irgendwie so UNeitel im Vergleich zu Menschen mit Neuro im Namen…