Klinikchaos II -Imaginäres Blasenproblem Teil II

In normalen Klinikas ist die Aufenthaltsdauer nach einer Bandscheiben-Op ca. 4-5 Tage…, diese hatte ich mittlerweile schon abgelegen: soweit ging es mir ja auch eigentlich ganz gut, wenn ich nicht immer noch dieses mentale Blasenproblem gehabt hätte. Wundheilung etc. verlief äußerlich jedenfalls mustergültig und ich fragte mich echt langsam, ob ich jetzt  total verrückt  bin, dass ich immer noch nicht auf Toilette gehen kann, denn ich hatte Blasendruck und NOCH NIE in meinem Leben Probleme damit gehabt…

Also These Nr II Kommt es jetzt doch von der OP? Schließlich habe ich eine linksseitige Taubheit vom Steißbein bis zum Schambein (fühlt sich genial an)

Stationsarzt fragte mich verwundert: Wie sie hatten eine Taubheit im Genitalbereich schon vor der OP???? Sind sie sich sicher???

(Ja, das hatte ich mehrfach versucht anzusprechen und man hörte nicht zu…, deshalb wollte de Uniklinik ja sofort operieren und ich habe noch 7 Tage länger gewartet… Jedenfalls meinte der Oberarzt, dass kann nicht von der OP etc. kommen, also sollte man jetzt mal ein Konsil mit der Urologie machen…Schließlich gäbe es die ja auch im hause…Fällt ihnen nach 6 Tagen ein–)

Ich war  in dieser Klinik eh für 7 Tage eingeplant, denn die Kasse zahlt  für eine Stenose Op auch 7-10 Tage und diese Spezialklinik hat eine sehr konservative Sichtweise auf Bandscheiben OP’s und außerdem war es ja meine 2 Op nach wenigen Monaten .Allerdings fingen die Leute an zu zweifeln, ob man mich nach 7 Tage wirklich entlassen kann, denn in der Urologie gab es gerade keinen freien Termin…Ich wollte aber eigentlich entlassen werden, denn ich hatte den starken Verdacht, dass mit Privatsphäre und ohne Institutionalisierung sich auch meine Blasenblockade lösen wurde…(Das sahen die Krankenschwestern allerdings anders und nahmen mich beiseite und meinten sie müssten mir jetzt Selbstkatheterisierung beibringen….und dass sie so einen Fall wie mich noch nie gehabt hätten…) Ich war nun endgültig genervt und fertig und schon echt dabei zu resignieren…

Unlogisch wie es war- hatte ich  in den letzten Tagen meine Trinkmenge auf ein Minimum reduziert: ANSTATT den guten Rat des Personals zu befolgen und MÖGLICHST viel zu trinken…und somit sah mein Urin mittlerweile irgendwie dunkelgelb aus, was mich weniger beunruhigte als die Tatsache noch immer katheterisiert zu werden und um das auf 2x täglich zu reduzieren, habe ich eben fast nix getrunken: TOLLE IDEE nach einer Bandscheiben OP.—Irgendwie hatte ich auch zunehmend undefinierbare Unterleibsschmerzen, aber absolut keinen Blasendruck..(war ja auch nix in der Blase)…

Jedenfalls ergab die eingeschickte Urin-Probe an die Urologie das Ergebnis: SCHWERE Blaseninfektion(en) , was für allgemeine Erleichterung sorgte: mein Problem war also evtl. urologischer Natur und lösbar…Man setzte mich auf ein TOLLES Antibiotikum und ich wurde mal wieder angewiesen viel zu trinken…und mich mal zu bewegen, sodass ich Blasendruck bekomme…

Gut, Patient ist diesmal (halbwegs) vernünftig und kippt sich literweise Flüssigkeit in den Magen..Ich fühlte mich nach 4 Litern schwanger mit Wasser und mein Magen hatte eine tolle Form angenommen…und na ja, nach mehreren Stunden und mit viel: Ich boxe mir gegen den Unterleib und erzwinge mal eine Blasenfunktion ging es AUCH…ENDLICH…Brachiale Gewalt gegen den Unterleib nach Bandscheiben Op sei aber keinem ans Herzen gelegt…(Letztendlich weiß ich nicht, ob ich blaue Flecken von den Thrombosespritzen oder ich drücke hart gegen meine Bauchdecke erhalten habe..Jedenfalls bin ich immer noch blau..okay, mittlerweile Regenbogenfarben) Außerdem habe ich ein cooles ziehen vom Steißbein bis zum Schambein..yippieh….

Die Krankenschwestern waren hoch erfreut zu hören, dass ich endlich mal ne Blasenfunktion hatte…Meinten aber dennoch sie müssten mal katheterisieren..Ich so, och ne wieso das denn jetzt:….: RESTHARN Bestimmung für die Urologie…Ist doch schon 30min her…und ich will nicht…Na, gut…500ml Restharn…ist doch jetzt nicht viel, wenn man 4 Liter Trinkmenge berücksichtigt…und die Tatsache, dass ich tagelang gar keine Blasenfunktion hatte…

Jedenfalls fanden die Krankenschwestern die Sache wieder mal nicht für ganz so normal, denn ich hatte weder ein brennen, ziehen, noch eine typische Blaseninfektionssymptomatik (aber wann ist bei mir schon etwas typisch, also vielleicht einfach eine Sache von GESTÖRTEM Schmerzempfinden)…Diesmal wurde ich angewiesen JETZT NICHT MEHR zu trinken, allerdings hatte ich 3 Stunden später wieder Blasendruck und wieder PASSIERTE NICHTS…Also was macht man dann: Trinkmenge erhöhen…2 Liter Wasser tun es doch auch…Danach war ich völlig fertig und meine linke Niere fand die Sache wohl auch nicht so prima…Von Null auf 100 zu gehen, aber mit 6 Liter an einem Tag funktionierte auch meine Blase wieder und mein Urin sah dementsprechend klar aus…So schnell kann man Sachen lösen (oder teil-lösen)…(Wurde dann nochmal zum Urologen geschickt, der von größeren invasiven Untersuchungen zu meiner Erleichterung absah)

Musste dann trotzdem noch das Wochenende dableiben…Genial…und mich drei  weitere Tage im Zweibettzimmer (eigentlich absoluter Luxus) ehmm langweilen…, aber ich muss sagen, dass ich selten in meinem Leben mich ‚ERLEICHTERTER ‚ gefühlt habe, denn trotz aller bleibenden Schmerzen, zuckender Nerven, brennen, kribbeln und Taubheit ist sowas banales wie eine Blasenfunktion doch verdammt wichtig und ich war jetzt auch nicht mehr in der ultimativen Krisenstimmung, sondern dachte OKAY schlimmer Start nach OP Nr.2. , aber ja vielleicht besser als der einigermaßen gute Start nach OP Nr.1…

Klinikchaos 4 Teil II – Blasenproblematik I

Also vorweg genommen: Ich würde JEDERZEIT wieder in diese Klinik gehen…, obwohl ich bezweifle, dass die mich dort als Patient gerne wieder sehen würden: Insbesondere der Oberarzt liebte meine ständigen Stimmungsumschwünge: Och, ich glaube es ist psychisch oder doch medizinisch oder, oder: Er hat mich jedenfalls mit den Worten verabschiedet: Frau XY sie lesen zu viel und sie denken zu viel…(Da hat er RECHT…)

Er fand mich völlig überspannt, (bin ich auch) was man nach 2 OPs in 5 Monaten sicherlich auch sehr gut nachvollziehen kann…Es ist schon erstaunlich, dass ich die erste OP quasi ambulant über die Bühne gebracht habe und 21 Stunden nach OP (nach gezogener Wunddrainage) nach hause verabschiedet wurde..

Mein Zustand nach der 2 OP war ein ganz anderer…An Tag Nr. 1 habe ich ein fast komplettes Blackout…Ich erinnere mich nur daran, dass Personen mich ständig gefragt haben, ob ich wirklich meine Füße nicht bewegen könne und ich soll doch mal DAGEGEN drücken…Ich habe weder meine Füße gespürt noch war ich besonders motiviert: Ich wollte nur schlafen und in Ruhe gelassen werden..Also ich war in einem tollen Dämmerzustand…

Nachts bin ich zur Freude der Nachtschwester dann halb aus dem Bett gefallen…(Das erste woran ich mich wirklich erinnere) Zumindestens habe ich es geschafft eine Klingel zu bedienen, weil ich nicht mehr hoch kam…Die gute Frau hat fast einen Herzinfarkt bekommen und mich angebrüllt: WAS MACHEN SIE DENN???  Ich so…hmmh, keine Ahnung bin mit den Füßen runtergerutscht und komme nicht mehr hoch..Zusätzlich fand ich es seltsam, dass ich mit Elektrolytlösung quasi dauerzugepumpt wurde und fühlte mich schon wie eine aufgeblähte Flüssigkeitsansammlung…Dies führte natürlich zu einem menschlichen Problem und Grundbedürfnis: Sehr volle Blase…

Da diese Klinik, die Regelung hat, dass Patienten 2 Tage nach Bandscheiben OP still im Bett liegen sollen, ist also die Lösung Nr 1 Schieber…(Mir sau peinlich, außerdem hatte ich sowieso weder Ahnung wo meine Blase war, noch wie ich diese ansteuern sollte..In der Horizontalen wusste ich auch nicht wie man Blasendruck erzeugt..) Nach drei Versuchen von jeweils 15 Minuten und genervten Schwestern kam dann Wahl Nr. 2 )manuelle Katheterisierung…(auch aufwändig und ist ein super unangenehmes Gefühl….Aber um 1100ml erleichtert, fühlte ich mich dann doch etwas besser…)

Interessant ist es dann auch an Tag Nr.2 zu essen: Man darf ja nur liegen, sich nicht verdrehen und kommt daher überhaupt nicht an die Sachen ran…, also hat man an diesem Tag den Luxus der Essensbetreuung…und da in meiner Akte ja nun mal Essstörung stand, motivierte dies Pfleger Nr. 1 morgens mein Brötchen mit Butter und Marmelade zu ertränken…mit dem Kommentar: Sie brauchen viel Energie nach einer Bandscheiben OP….Essen sie…Ich persönlich hatte an diesem morgen sowas von gar keine Motivation etwas zu essen, dass ich mehr Zeit damit verbrachte das Brötchen feindlich anzustarren…, denn irgendwie wurde mir nach 4 Bissen so richtig übel, worüber besagter Pfleger nur den Kopf schüttelte… Außerdem merkte ich, dass meine linke Unterlippe irgendwie unnatürlich dick angeschwollen war…, wohl ein kleiner Anästhesie (Narkose) Unfall…Auch meine Oberarme zierten ein paar schöne blaue Flecken, sodass ich schließe: Anästhesist (Narkosearzt) und Pflege hatten einen leichten Fight mit mir…An den Aufwachraum erinnere ich mich diesmal auch gar nicht…

Na ja, jedenfalls konnte ich an Tag Nr.2 prima meine Füße bewegen, was den Oberarzt erleichterte, der irgendwann Samstags plötzlich in voller 150kg Statur vor mir stand und meinte ich solle mal gegen seine Hände drücken…Ich so: HMmh, bin gerade auf dem SCHIEBER (Versuch Nr.5 oder 6) „Aber sie können ihre Füße wieder bewegen?“ Ich:“Konnte ich meine Füße nicht bewegen?“ Oberarzt sagt gar nichts und zieht genervt und oder erleichtert wieder ab..Die Deutung des Gesichtsausdrucks fällt mir in dem Falle schwer…Vielleicht suchte er ja eine Samstagsbeschäftigung..Re-Operation wäre bestimmt interessant —

Ich war aber mit einer viel wichtigeren Sache beschäftigt: Meine Blase funktionierte immer noch nicht…TOLL…Folge: Genervte Krankenschwestern…Abends wurde dann entschieden,mich doch mal kurz zu mobilisieren, im Stehen funktionierts ja, evtl (In dieser Klinik darf man nach Bandscheiben OP auch 6 Wochen nicht sitzen)…Ich habe dann auch gute 15 Minuten stehend in der Toilette verbracht und nöö, meine Blase streikte und ich war in Panik Mode…, denn nee : Ich wollte keine Katheterisierung…Aber das war den Krankenschwestern dann auch egal, denn es waren ja schon wieder fast 20 Stunden…

Am nächsten Tag durfte ich dann laufen, wunderbar—-funktionierte auch…, wobei es nicht wie nach der ersten OP ein ultimativ tolles Gefühl war und die Taubheit in beiden Beinen und auch im Genitalbereich noch ziemlich ausgeprägt…Meine wirklich total bescheuerte Unfähigkeit meine Blase anzusteuern  blieb allerdings bestehen (Ich kam mir so RICHTIG doof vor…) Tag 3 habe ich überwiegend hin und her rennend zwischen Toilette und Bett verbracht (Ich kann mich prima in Betten rein und raus rollen…Super Technik)…Krankenschwestern fragten mich so ca. alle 2-3 Stunden: Hatten Sie jetzt eine Blasenfunktion (Nein!) Haben sie es denn probiert? (Tue ich überhaupt etwas anderes???) …Also wenn sie das bis X nicht schaffen, MÜSSEN wir sie katheterisieren…UND natürlich ich wurde katheterisiert…

Stationsarzt am nächsten Tag bei der Visite: “ Ja,woran liegt das…Spüren sie Blasendruck(?) Merken sie wenn ihre Blase voll ist“

Ich: „Ja, ich denke schon…Ich glaube das ist psychisch…“

Stationsarzt: „Wieso psychisch?“

Ich : „Keine Ahnung…Ich habe eine mentale Blockade…Ich will das es funktioniert und es funktioniert nicht…“ (Außerdem will ich nicht katheterisiert werden,das finde ich eine abartige Strafe…Ähnlich wie prügeln…)

Tag Nr. 4:Heute ist meine Strategie das Blasenproblem zu ignorieren und nicht alle 5min zur Toilette  zu rennen…Funktioniert super…8 Stunden später gehe ich auf Toilette und es passiert: Na, eben nix…GANZ toll…Also steht mit wieder so eine Krankenschwester im Nacken,die meint, dass man nicht ständig solange warten sollte, bis ich halb überlaufe…Bettele um 2 Stunden mehr Zeit für meine Blasenproblematik…Krankenschwester ist unüberzeugt…Ich steigere mich wieder in das Spiel: Renne zur Toilette und zurück  und nöö, es funktioniert nicht…Warum eigentlich nicht ????…Ich bekomme langsam Krämpfe…Irgendwas tut weh…super…Also gut: Ich gebe auf und werde katheterisiert…Es gibt ja auch immer ein morgen eine psychische Blasenblockade zu überwinden…

Klinikschaos 4..TEIL I

Mein Schweigen der letzten Tage in meinem recht neuen Blog erklärt sich allein aus der Tatsache, dass ich mich dann doch der Variante Re-Operation unterzogen habe…, allerdings nach Konsultation einer Zweitmeinung in einer ‚Spezialklinik‘ in der ich mich dann auch operieren haben lasse.

Das Ganze gestaltete sich aber ebenso abenteuerlich wie das Uniklinikum, wobei hier mehr das Problem die ‚Fremdsprachenbarriere‘ ist…Nein, ich befinde mich nicht in Usbekistan, sondern in ein renommiert, gelobten Fachklinik…In der begegnete ich dann erstmal dem Neuochirug Dr….X, der wohl jedes Klischeebild zerstört, was man sonst so über Neurochirurgen hat oder denkt…Von der Statur erinnert er an einen mittelschweren Braunbären…150kg Lebendgewicht mit stark gebrochenem deutsch (Irgendwas osteuropäisches ) würde ich schätzen…Diesem Herrn habe ich dann am Montag erklärt, dass dieser Minibandscheibenvorfall, der eben beidseitig meine Foramen eineengt (doch nicht so schlimm,wie ein Massenvorfall ist?) nicht für meine sämtlichen Taubheiten verantwortlich sein kann, aber auch Herr X war der Meinung, dass das durchaus so hinhauen könnte und riet mir dann zur OP…(Wobei ich nie so genau verstanden habe, inwiefern mich X nun versteht oder nicht versteht..Er ging wohl mehr nach den Bildern…

Nachdem mich also X überzeugt hatte, dass ich mich re-operieren lassen sollte und mir versicherte er würde es mit einer Hemilaminektomie mit undercutting zur Gegenseite versuchen, bin ich dann am Donnerstag den 12 in dieser tollen Klinik eingecheckt und das war ein echter Horrormäßiger Alptraum…Ich auf einem super hohen Schmerzlevel und die erste Frau , die mir begegnete (Krankenpflegerin und recht nett), meinte zu mir: Wie sie sind sooo jung und wollen sich schon wieder an der Bandscheibe operieren lassen???? (Klar, ich finde alle 5 Monate sollte nach gebessert werden) Gehen sie doch lieber in unsere Orthopädie, die sind weltweit führend…Neurochirurgen , die schneiden raus was geht und dann wird es instabiler und instabiler und dann droht ihnen letztlich doch die Versteifung…(Toller Start)

Highlight war aber dann der aufnehmende Stationsarzt Z…(arabischer Herkunft) mit noch besseren Deutschkenntnissen als der Oberarzt ..Dieser fragte mich zunächst: Wo haben sie Schmerzen und ich erklärte ihm mein diffuses Schmerzbild und er sagte mir, dass kann alles eigentlich gar nicht sein… und ich hätte ein psychisches Problem und sollte lieber in eine Psychosomatik gehen, da ich ja schließlich auch eine Essstörung habe (Hatte er aus meinen Akten. Momentan aber GAR NICHT akut) (Danke!) Auf meinen Einwand, dass er meine MRT Bilder doch gar nicht kennen würde, meinte er: „Ich behandle Menschen und keine Bilder…“(Klar, aber irgendwie muss man das eine mit dem anderen ja wohl doch kombinieren…) Gespräch verlief super konfus : ich zeige auf die Seite meines Oberschenkels…Er meint, die Frontseite würde nicht zu dem Vorfall passen…(L1, L2) Ich erkläre ihm , dass ich WEIß wo mein S1 Nerv verläuft (auf die Frontseite hatte ich ja auch gar nicht gezeigt) und er ist beleidigt, weil Patienten können das doch gar nicht wissen…(Ich habe da ne Nervenschädigung, daher einen gesicherten Verlauf)

Zweites Highlight: Wir wollen noch mal die Lendenwirbelsäule röntgen (Funktionsaufnahmen) Wie mein MRT will er nicht sehen, aber Funktionsaufnahmen..??? Bringt wohl Geld..Also bitte… Machen sie..Fragt mich daraufhin wann ich meine Menstruation hatte??? Ich: Müsste sie eigentlich bald bekommen. Ich kann definitiv nicht schwanger sein, das ist ausgeschlossen (

Stationsarzt: Verstand wohl den ersten Satz nicht und fragte: „Wie sie haben eine Amenorrhoe“ (Ausbleiben der Menstruation)?

Ich: „Nein…“

Stationsarzt: „Hier steht aber etwas von einer Essstörung (Unterlagen des Neurologen, wo ich alles chronische und nicht chronische aufgelistet hatte, aber ohne Detailinformation)“

Ich: „Ja, ich habe eine LATENTE Essstörung, die ist aber momentan nicht akut…“

Stationsarzt: „Da machen sie sich aber was vor, wenn sie eine Amenorrhoe haben…“

Ich: „Ich habe doch gar keine…(Es ist sicher das ich NICHT schwanger bin, da ich keinen SEX hatte. Neben mir saß mein BRUDER..und ich fand es irgendwie unpassend da weiter drauf einzugehen..Hemmschwelle)“

Stationsarzt: schreibt Amenorrhoe auf…“Gehen sie lieber in eine FACHKLINIK für Essstörungen…Waren sie schon mal in einer psychosomatischen Klinik für Essstörungen?“

Ich: „Nein, ich war noch nie in einer Fachklinik für Essstörungen, das ist momentan auch nicht so akut…Ich habe im Moment eigentlich eher ein chronisches Schmerzsyndrom aufgrund meiner Rückengeschichte…“—

Stationsarzt: „Die Rückenschmerzen, die sie haben kommen, aber vermutlich von der Essstörung…“

Ich: „Ich hatte NOCH NIE in meinem gesamten Leben Rückenschmerzen, auch nicht während der HOCHAKUT Phase meiner Essstörung. Erst seit der letzten OP…Vorher hatte ich IMMER nur Beinschmerzen und jetzt sind BEIDE Beine taub…“

Stationsarzt: „Das kann gar nicht sein (Hat sich meine MRT Bilder IMMER noch nicht angeguckt)“ Stationsarzt: „Legen sie sich da mal hin. Ich untersuche sie jetzt mal jetzt…

Drücken sie mal gegen meine Hände..“

(Ich drücke dagegen)

Stationsarzt: „Drücken sie mal fester (Kann ich nicht)…Warum machen sie das jetzt nicht…???

Ich : Ich kann es nicht…“ (Ich habe eine beidseitige FORAMENSTENOSE…Mein Fußheber ist geschädigt)

Stationsarzt: „Sie haben in neurochirurgischer Hinsicht gar nichts.“

(Das Uniklinikum meinte ich habe eine Fußheber und Senkerschwäche LINKS + es ist auch im NLG eiegntlich ersichtlich gewesen)…

Stationsarzt: „Nehmen sie mal den kleinen Finger und den großen Finger und legen sie ihn um die rechte Hand…“

Ich mache das…

Stationsarzt: „Sie haben ein Marfan Syndrom—“

Ich: „Meine AORTA (Herz) funktioniert aber noch ganz gut…Im Optimalbereich..“

Stationsarzt wohl verblüfft, dass ich weiß, was ein Marfan Syndrom ist…: „Das hat ihnen schon einmal jemand diagnostiziert?“

Ich: Nein, ich habe Kollagenosen gegooglet…und meine eigene Ausschlussdiagnostik betrieben (Deutet wieder auf PSYCHOSOMATISCHEN TICK)

Stationsarzt: (runzelt die Stirn)

„Okay, ich nehme sie trotzdem auf, wenn sie unbedingt WOLLEN…“ Schickt mich vor die Tür..Warten auf das Gespräch mit dem Narkosearzt…

(Man muss sich das GANZE GESPRÄCH mit wesentlich gebrochenerem Deutsch vorstellen..Der ARZT war nur in den MEDIZINISCHEN Begriffen bewandert…)

(Ich: Den Tränen nahe und an meinem VERSTAND zweifelnd)

Zu meinem Bruder: „Soll ich wieder gehen???“

Bruder: „Irgendwie hätte ich wohl zwischen euch beiden vermitteln sollen. Das lief ja gerade nicht so gut…Du hättest aber auch nicht so hoch gehen sollen und genervt sein…Vielleicht hätte ich dem mal sagen sollen, dass ich der Bruder und nicht dein Freund bin“ (hätte ER!)

Ich: „Ja, aber meinst du alles ist jetzt doch nur ne Kopfsache…Ich meine: Irgendwie passt es wirklich nicht, bei mir zieht alles nach oben…: Es kommt mir schon seltsam vor, dass ich vorwiegend Rücken und keine Beinschmerzen habe…“

Bruder: …Ich weiß , dass du noch nie Rückenschmerzen hattest, selbst während deiner Essstörungszeit etc. hattest du ja eigentlich nie Schmerzen..Ich weiß aber nicht was ich dir raten soll..ich bin kein Arzt…Aber du hast Ausfälle…Ich meine: Ich sehe : Wie du oft läufst, du knickst um und weg etc…Das ist nicht normal…Höre dir doch erstmal an, wie es weiter geht…“

Runde Nummer 2: Das Narkosegespräch….

Auch die Anästhesistin (Narkosearzt) startete mit demselben Highlight: „Wie sie sind doch noch so jung und schon das zweite Mal unters Messer…“ Ich bekomme einen halben Zusammenbruch erkläre ihr was der Oberarzt gesagt hat und was der Stationsarzt meinte und sie daraufhin: „Ich bin doch nur Anästhesistin: Ich kann ihren Fall doch gar nicht beurteilen…Haben sie noch Fragen zur Anästhesie(?)“

(Nein, also ehrlich gesagt, war ich bedient…Okay, ich habe mich belehren lassen, war aber mit meinen Gedanken eh völlig woanders.(Wobei ich das ja eh schon kenne und sehr gewissenhaft meine ‚Risiken‘ angebe) Aber den Akt des Aufklärungsgesprächs halte ich mehr für eine Formsache…Jedenfalls war ich nach dieser super Aufklärung von total aufgeklärten Menschen zu meinem Fall so verunsichert, dass ich gehen wollte und nun also wieder derselbe Trip…Bilde ich mir nur alles ein? Was ist jetzt genau Sache hier? Ich hatte nämlich NULL Lust auf eine Reoperation, aber ich hatte eine Taubheit im Anal-Genitalbereich, diffus in beiden Unterschenkeln und motorisch zwar nicht direkt ersichtlich Schwächen, aber ich konnte definitiv nicht mehr lange auf den Fersen laufen.., mich nach hinten lehnen…Rechts und links knickte mein Bein nach Belastung einfach weg…Also ein super Zustand….Noch dazu litt ich unter entsetzlichen Rückenschmerzen, die mich fast um den Verstand brachten..Alles in Allem ein unhaltbarer Zustand und da ja tatsächlich auch Nerven abgequetscht wurden, dachte ich mir: Einen Versuch ist es wert..Auch wenn mir weder Arzt I noch Arzt II auf Anhieb als extrem vertrauenserweckend oder sympathisch erschienen..Okay, der Braunbär hatte was, der nahm meine Zweifel und medizinische Pseudokompetenz mit stoischer Gelassenheit und fühlte sich nicht beleidigt…Das Privileg des Oberarztes), aber irgendwie fragte ich mich warum die da so einen GUTEN Ruf haben…

Seltsam fand ich wie leer die Station war und das im Gegensatz zur Orthopädie , die Neurochirurgie unterbelegt zu sein schien.(Später erfuhr ich, dass der DEUTSCHE Chefarzt gerade im Urlaub war und sich somit wohl niemand gerade operieren lassen wollte.) Also ich kam in ein Zweibettzimmer mit einer recht netten, einfach gestrickten , skurrilen Persönlichkeit, die alles in diesem Krankenhaus für toll und lobenswert hielt, ob es nun das Essen oder sonst etwas betraf…und sich dort total aufgehoben fühlte…Sie wies ich dann auch gleich in : Wie melde ich mein Telefon an? Wie läuft das mit der OP am nächsten morgen..Ihr ging es seit der OP einfach nur toll und ich solle doch Vertrauen haben..Das Essen schmeckte ihr auch ganz prima und am liebsten würde sie ja gleich dableiben…(Ich empfand ja eher einen Fluchttrieb und hätte mir gewünscht gehen zu können…, aber ich entschied mich: Ich lass mich operieren…Ich kann nicht noch mehr Meinungen einholen)

Na ja, also 1 Tag außer EKG und Bluttest (jeweils mit Stunden an Wartezeit verbunden und wieder PERFEKTEN Ergebnissen) war einfach schlicht und ergreifend langweilig…Was so renommiert an dieser 70er Jahre Plattenbauklinik sein sollte, konnte ich beim besten Willen nicht erkennen, außer das es Personal mäßig wohl nicht ganz so schlecht aussieht wie an unserer super Uniklinik…Die Krankenschwestern waren zwar auch zu 90% ausländischer Herkunft, aber im Gegensatz zu den Fachärzten hatten sie wohl mehr Praxis im REDEN mit den Patienten und eigentlich waren sie erstaunlich freundlich, somit konnte man sich mit denen immerhin ganz gut verständigen..Man kann ja nicht alles gleichzeitig haben…Das Pflegepersonal war jedenfalls durchweg bemüht, nett und anfangs stets zur Stelle…(Später kamen dann so viele Schwerstpatienten, dass sich die Sitaution wieder drehte und auch hier ein PFLEGENOTSTAND zu erkennen war…Aber dazu später mehr)

Klinikschaos III: Revisions-OP Ja oder Nein? I

Meinung Nr. 1) Die Neurochirurgin…Bittet mich mit einem theatralischen Gesichtsausdruck ins Untersuchungszimmer…Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich jetzt denken, dass ich an einem unheilbaren Gehirntumor erkrankt sei…

NC: „Also Frau XY,das sieht wirklich nicht gut aus…Klickt durch die Bilder am Bildschirm…“

Ich: „Hmmh, also ich finde…es sieht gar nicht so schlimm aus..Vielleicht kommt es doch woanders her..BWS (Brustwirbelsäule), HWS (Halswirbelsäule)“

NC: (bekommt eine mentale Krise) „Denken Sie , ich verstehe meinen eigenen Job nicht..Ihre HWS ist  nahezu unauffällig und die BWS ist höchst unwahrscheinlich…Es gibt sogar Bilder ihres Gehirns…(Ja, da dachte ich tatsächlich NIE, dass man etwas aufregendes findet, aber NC1 schon)Was wollen sie eigentlich noch.“ (Na ja, ich will NICHT schon wieder operiert werden…Dann sucht der Patient unsinnige Ausflüchte)

Ich: „Ja, aber das ist kein Vergleich zu dem Massenvorfall den ich hatte und der hat lange Zeit  keinerlei Hypästhesien (Taubheiten) verursacht..Irgendwie finde ich, sieht der Spinalkanal noch relativ weit aus…“

NC: „Meinen sie ich habe den Facharzt in Neurochirurgie im Lotto gewonnen..? Wenn ich Ihnen sage, dass alle Probleme durch diesen Bandscheibenvorfall verursacht werden können, dann stimmt das..“

Ich: „Ja, aber wenn sie meine alten Bilder im Vergleich ansehen…“

NC: „Ich habe mir ihre alten Bilder gar nicht angeguckt…“

Ich: „Wieso nicht?“

NC: „Die sind gar nicht hier..““(Sind sie schon, denn die hatte der 1 Neurochirurg eingescannt…) „Aber das ändert auch nichts an der Tatsache, dass man diesen Bandscheibenvorfall operieren sollte..sie haben eine beidseitige Foramenstenose…Ihre Wurzel wird vermutlich abgequetscht und hier ist der BSV nach unten sequestriert, da haben sie gar keinen Platz…“

Ich: „Ja, aber mein Schmerz ist so generalisierend..Hmmh…Außerdem habe ich das ja auch in oberen Bereichen der Wirbelsäule…“

NC: (genervt, im Brüllton) „Das habe ich Ihnen doch alles schon einmal erklärt..Haltungsfehler, Verspannungen, die ganze Statik ihrer Wirbelsäule gerät dabei durcheinander…Auch wenn Sie sich belesen haben, müssen sie  MEINEN Fachkenntnissen als Neurochirurgin vertrauen…Wissen sie, wie geschädigt ihre Wirbelsäule ist?“

Ich: „Seufz..“

NC: „Das sehe ich sonst nur bei 80 Jährigen Omis…Facettengelenksarthrose, Osteochrondose…Dann diese knöcherne Enge…“

Ich: „Ja, und was schlagen Sie vor…? Sollte man das operieren?“

NC: „Also Frau XY das steht doch außer Frage…Sie müssen doch selbst so intelligent sein, dass man neuronale Strukturen nicht weiter schädigen sollte…sowas erholt sich nicht…Ich würde erstmal in einer Revisions OP L4/L5 machen und eine Laminektonomie“ (Entfernung des gesamten Wirbelbogens + Dornfortsatz)

Ich: (entsetzt) „Aber das führt doch zu Instabilitäten.“ (Habe eine Retrospondylolisthesis (Gleitwirbel)–eine Etage tiefer…)

NC: „Also Frau XY…Was denken sie sich eigentlich…..Wissen Sie wie oft ich Laminektomien durchführe? (vermutlich zu oft)…und bei KEINEM meiner Patienten ist es zu einer Instabilität gekommen…“

Ich: „Und S1/L5?“

NC: „Das würde ich erstmal so lassen…Sie haben ja momentan mehr Beschwerden an L4/L5..Gut sieht das allerdings auch nicht aus…Mit dem Narbengewebe und  einer neuen Vorwölbung…“

Ich: „Also soll ich mich jetzt alle 4-5 Monate an den selben Stellen operieren und nachkorrigieren lassen…?“

NC: „Frau XY: Wir sind ein Universitätsklinikum (Und???) . Bei uns werden Patienten vernünftig behandelt.  Die da oben arbeiten wie am Fließband und machen 10 solcher OP’s die Woche..Wissen Sie wieviele Rezidive (nachgerutschte Bandscheibenvorfälle nach OP) wir von denen sehen—Wir hingegen machen nur 4-5 OP’s die Woche …Daher können wir uns viel länger Zeit bei einer solchen OP lassen und auch die Foramen besser frei arbeiten…(Bei einer kompletten Laminektomie auch keine Kunst: Damit die Assistenzärzte schön üben können)

Ich: „Und wann sollte ich mich operieren lassen?“

NC: „Sofort…Wir haben doch keine Wartelisten…Bei solch einer Symptomatik..Damit wollen sie doch jetzt nicht noch länger rumlaufen…Ich habe ihnen doch schon einmal gesagt: Sie laufen Gefahr ein Cauda Syndrom (Blasen-Mastdarmschwäche) zu bekommen. Sie können sogar querschnittsgelähmt werden, wenn sie so weiter machen…“

Ich: „Hmmh..“

NC: „Klickt durch die Bilder: Sehen sie wie eng das hier ist? Beidseitige Foramenstenose, Cauda komplett gedrückt…Linke Wurzel womöglich gequetscht. Sie sind doch weder arbeits- noch lebensfähig in diesem Zustand… Sie können auch zu einem Schmerzarzt gehen und sich auf Oxycodon setzen lassen und abwarten bis sie eine Lähmung bekommen.“

Ich: „Ja,  ich weiß nicht… Ich glaube, ich werde mir nochmal die Meinung meines Hausarztes anhören.“

NC: (spöttisch) „Die Meinung des Hausarztes(?) Sie können sich auch gerne eine qualifzierte Meinung eines anderen Neurochirurgen anhören. aber sie haben schon zwei Meinungen…Von mir und meinem Chef…Sie sind in …geboren. Möchten sie ihr weiteres Leben so führen…Sie können nicht mehr joggen…Bald haben sie motorische Ausfälle“

(Schwester stürzt rein, genervt: Wo bleiben sie denn, im Gesicht stehen…Tja, manchmal ist Patienten zu einer OP zu bekommen, doch gar nicht so einfach…)

NC: „Ich muss jetzt leider gehen…Überlegen sie sich die Sache nochmal…Sie sind noch so jung“ (legt mir ihre Hand auf den Rücken) : „Wir können Ihnen wirklich helfen…Vertrauen Sie mir…“

Ich: (überrascht vom nun empathischen Umschwung): „Ja, ich werde es mir überlegen.“

Klinikschaos II -Im MRT again…

Nun, heute habe ich also einen weiteren wunderschönen Tag am Uniklinikum verbracht…Mein zuhause ein weiteres Mal besucht und gedacht…Erst einen Tag her, dass ich da drinne sein durfte…: Dem MRT… Welch wunderbare Idee so viele Steuergelder zu verschwenden….

Der morgen  schon sehr erfolgsversprechend an…Die Ambulanz war vollbesetzt…Also 30 Leute oder so…Das Higlight des Tages: Ich musste nur 45 Minuten warten..

Die weitere Überraschung: In Empfang genommen wurde ich gleich von 2 Ärzten..Man könnte auch sagen Neurochirurgin und lernender Anhang…(Irgendwie habe ich die Tendenz IMMER zu weiblichen Ärzten zu kommen, die sich von ihren Charaktereigenschaften derart ähnlen…, dass es mich manchmal schaudert…Na ja, wer als weibliches Wesen Neurochirurg wird, muss sich ja im Leben durschsetzten und dementsprechend feisty sein…Doof nur, dass ich mich ungerne unterordne oder mich mit Sätzen abspeisen lasse, wie ICH BIN DER FACHARZT, als einzige Erklärung WARUM etwas so und nicht anders gemacht werden sollte.

Das Gespräch fand ich so na ja:

NC: „Was führt sie denn zu uns?“

I: „Dasselbe wie letztes Mal…Gestern wurden ja MRT Bilder gemacht und ich hätte die gerne mal ausgewertet…“

NC: „Mich würde zunächst interessieren was passiert ist und wo ihre Beschwerden liegen…?“

(Ich bin einer der wenigen Patienten, die es HASST die eigene Krankengeschichte zu erzählen…Alles was folgte, war von meiner Seite aus, super konfus )

I: „Das habe ich doch alles schon einmal erzählt…“

NC: „Ja, aber nicht mir…“

(Gut, ich fange wieder völlig unsystematisch an zu erklären wo ich Schmerzen habe und wo ich keine habe und wie diffus das alles ist…und das ich voroperiert bin…)

NC: „…Gibt es eigentlich einen OP Bericht?“—

Ich: „Den haben sie schon beim letzten Mal bekommen…“

NC: „Ja, den muss ich mal suchen… Verlässt den Raum in der Hoffnung die Akte des Patienten zu finden. Offenbar hatte sie also überhaupt keine Ahnung wer ich bin…“

Anhang: „Ich untersuche sie dann mal…(Also so ein paar Reflexhämmer Schläge…und weil ich ja immer so grandioses Zeug erzähle lässt er mich auch mal den Finger zur Nase führen…Könnte ja auch was am Gehirn sein) Das einzige bemerkenswerte was er feststellt, ist eine Fußheber und Fußsenkerschwäche LINKS…(Angegeben habe ich ja Probleme beim joggen RECHTS)“

NC kommt wieder, immer noch aktenlos…: „Ich finde die Akte nicht..Irgendetwas auffälliges bei der Untersuchung?“

Anhang: „Nur eine Fußheber und Senkerschwäche links“ (Also eine Art neurochirurgischer Schnupfen)

NC wühlt in einem Aktenstapel und zieht eine Plastikhülle  mit meinem Op Bericht OHNE Aktenumschlag hervor…“Ach, hier ist es ja…“Überfliegt das Ganze…, guckt mich dann an und verkündigt mir feierlich:

NC: „Sie haben übrigens einen neuen Bandscheibenvorfall an L4/L5, der ist auch sequestriert, soweit man das sehen kann..Bei S1 könnte auch was nachgerutscht sein…, aber das kann das nicht vom Narbengewebe unterscheiden… (KEIN KONTRASTMITTEL) das erklärt auch ihre Taubheiten..“

Ich:   „Hmmh, also ich glaube nicht, dass das all meine Taubheiten erklärt…Ich meine taub ist es ja auch unterhalb von S2….(und in der Hand und meine ganze Wirbelsäule)“

NC: „Denken Sie, ich verstehe mein eigenes Fach nicht…Wenn ich ihnen sage, dass es von diesem Bandscheibenvorfall kommen kann, dann kann es davon kommen…Warum sind Leute, die einen Vorfall in der Brustwirbelsäule haben wohl an den Beinen gelähmt..? .Auch alles drunter kann gequetscht werden…Das in der Hand könnte ein sulcus ulinaris sein…“(habe ich aber beidseitig ‚kopfschüttel‘)

Ich: „Ja, aber dann müsste es ein SEHR großer Vorfall sein…“

NC: „Na ja, mediolateral gefallen…Den muss man operieren…“

I: „Hmmh…Gucke wenig begeistert…“

NC: „Wissen sie eigentlich in welchem DESOLATEN Zustand ihre Wirbelsäule ist..Klickt durch meine Bilder am Computer und deutet auf die sichtbaren Stenosen…“

Ich…: „Hmmh….“

NC: „Möchten Sie in ihrem Alter einen Schlappfuss…Das wird nicht besser…und dann könnten sie auch noch eine Blasen- Mastdarmschwäche (Cauda Syndrom) bekommen…Daran will ich gar nicht denken…“

I:  „Ungläubig…Ja, aber ist der Vorfall denn wirklich so eh massiv…und ich habe das Gefühl etwas unterhalb von S1 etwas nicht stimmt..Also ich merke alles hier und nicht unbedingt L4/L5…“

NC: „Na ja, die Bilder sind ziemlich verwackelt…Ich muss das noch einmal mit unsererm Radiologen besprechen…(Also Bildbesprechung mit dem Bildergucker..und ich wurde vor die Tür geschickt…“ War mir ja klar,die fehlende Kontrastmittelgabe)

Ruft mich wieder rein:

NC: „Ja ,ich habe das nochmal mit  X besprochen…Er meint wir sollen eine Myelographie machen..Das ist von der Technik ähnlich wie eine Lumbalpunktion“ (woher sie annimmt, dass ich weiß was ne Lumbalpunktion ist, sei mal dahingestellt…)

I: (wieder begeistert) „Kann man das nicht auch im MRT mit Kontrastmittel sehen…?“

NC: „Eine Myelographie ist schon für uns schöner, aber wir müssten sie auch dazu stationär aufnehmen (Nöö, bitte nicht)…Hmmh, versuchen wir erst nochmal das MRT…Ich melde sie nochmal da an…Können Sie heute?“ (Nicken: Telefoniert mit der Neuroradiologie und sagt denen WAS sie will LWS+ Kontrast…)…NC: „Wollen sie überhaupt operiert werden?“

I: „Ehhm…“(Wer will das schon?) „Na ja, wenn ich mich dann alle 5 Monate operieren lassen muss, weil was nachgerutscht ist…“

NC: „Also so ist das nicht. Wir wären da auch ganz anders ran gegangen und hätten von vorneherein das GESAMTE Bandscheibenfach ausgeräumt (FREUDE, will die mich versteifen oder meine Facettengelenke komplett killen(?)) …Aber das erkläre ich Ihnen später..Wenn sie im MRT sind, bitte bewegen sie sich nicht, ansonsten haben wir wieder so verwackelte Bilder…ich gebe ihnen mal was zur Beruhigung mit..“ (Ich habe keine Platzangst, sondern schmerzen..LOL)—

I:  „Okay, und wie komme ich dahin…Ich habe (nach wie vor) kein Auto“–

NC: „Wir bestellen Ihnen ein Shuttle…“

(Dauerte auch dann nur 29 Minuten bis zum anderen Ende der Welt oder der Stadt…)

Dort angekommen…:

Rezeptionist Nr. 2: „Guckt mich ungläubig an…Wir haben uns doch gestern schon mal gesehen…“

I: „Ja,  ich komme NOCHMAL wegen einem MRT…“

R2: „Der Halswirbelsäule(?)“

I: „Nee, die Lendenwirbelsäule aber diesmal mit Kontrast…Hatten die nicht mit IHNEN  eben telefoniert?“

R2: „Achso, ja dann setzen sie sich mal dahin…“

(Und da saß ich dann auch wieder 2 STUNDEN…TOLL..)

Die medizinische Assistentin sichtbar genervt…Wenn DIE (Neurochirurgen ) auch nicht sagen, dass sie VOROPERIERT sind…(Das hatte aber ICH SCHRIFTLICH auf den Zettel zur Metallverträglichkeit eingetragen, da stand ja was von Narbe…und am Ende der Untersuchung nachgefragt..Gut, dazu sagte ich dann nichts und ließ mich nochmals ins MRT schieben…Eben eine Verschwendung von Steuergeldern)

Diesmal kam ich aber in das schnuckelige andere Zweitgerät, was zwar auch nicht erfrischend neu aussah, aber immerhin nicht anmutete als hätte man es im Sonderabverkauf von Aldi erworben…Man konnte in dem Ding sogar liegen..Juchu…Kontrastmittel wurde mir gespritzt, fand ich jetzt nicht so toll, aber auch nicht dramatisch…

Also Bilder gemacht und ich wurde wieder zurück zur Klinik geschickt..Nur leider fuhr diesmal das Shuttle erst ne Stunde später…Macht ja nichts, dann nehme ich den BUS dachte ich mir…

Rezeptionist unten: „Aber Nein, dann sind sie doch nicht  versichert…“

I: „Ich bin doch gar nicht stationär…Ich bin ein ambulanter Patient…“
Rezeptionist: „Aber  sie sind uns ja hier anvertraut…“(Unterdrückung eines Lachkrampfs) „…Setzen sie sich mal da vorne auf die Stühle…Ich ruf nochmal für sie an..Vielleicht kommt ja jemand von der Zahnklinik..“

Okay, dagegen konnte und wollte ich  nix sagen…Ich saß also IN der Neurologie…Auf dem Stationsflur rum…Das war ein echtes Beobachtungshighlight…Die hatten 4(!) Patienten auf einem sehr schmalen engen Flur einfach mal geparkt..Davon zwei Personen, die beinahe komatös wirkten… Interessante Bettensituation…Der eine Patient war gerade gebracht worden und die Schwester schien wohl doch besorgt genug mal nen Neurologen dazu zu holen…, weil der Herr doch absolut abwesend erschien…

Dieser kam dann und fing an den Flur zusammenzuschreien…(Ob das ne neurologische Untersuchungstechnik ist)

N:  „Herr P..Hören sie mich?“ (Der Patient offenbar nicht, dafür aber alle im Flur und im ersten Stockwerk…)

Schwester: „Der hört sie nicht…“ (Der Arzt die Schwester offenbar auch nicht…Der ignorierte sie…)

N: „Herr P hören sie mich…???“ (5 oder gefühlte 100x)

Patient gibt minimalistisch Laute von sich…Arzt zufrieden…Patient wohl somnolent (soporös) und nicht komatös= Kein Notfall= Flur

15 Minuten später..Anderer Patient fängt an sich zu übergeben…Ich dachte super, wo ist die Schwester, wobei dann diese (zufallsmäßig) aufkreuzte und die Situation regelte…(Dieser Patient wurde dann 10min später ‚verlegt‘  und abtransportiert. Das Ganze total öffentlich…Inklusive Krankenbild etc…)

Hoffe, das ist kein Normalzustand auf dieser Station…Ich war jedenfalls froh, dass ich nach einer Stunde diesen Abstellplatz verlassen konnte…

Ins Klinikum zurück zu fahren erwies sich jedoch als völlig unnötig, da Neurochirurg im OP, wobei ich das wusste, aber eben nicht wie lange…(Neurochirurgen haben ja kein Leben und keine Freizeit) Da ich keine Lust hatte noch 3 Stunden zu warten, entschied ich mich für Befundung am nächsten morgen..Wobei..Gibt es eine Steigerung zu Cauda Syndrom?

Klinikschaos

Es ist wirklich herrlich sich an einer mittelgroßen UNIKLINIK behandeln lassen zu wollen…: Das ist quasi besser als jedes Hobby oder jede Freizeitbeschäftigung, weil man bei einer simplen Untersuchung, die 20min dauert am besten gleich den ganzen Tag einplant und: Nein, das Ergebnis  bekommt man dann auch nicht am selbigen, sondern bei ‚Wiedervorstellung’…

Nun ja, ich war gestern erneut in meiner gefühlten diesjährigen Zweitwohnung -dem MRT-  oder auch der Röhre im Volksjargon: ..Also ich habe schon nette Bilder von meinem Gehirn und Teilen meiner Wirbelsäule…Dachte auch dran sie mir als Poster in mein Zimmer zu hängen…Aber das würde der Normalität meines Gehirns widersprechen…Diesmal geht es wieder um meine LWS..Die letzten MRT Bilder sind 4 Monate alt, kurz nach der Bandscheiben OP aufgenommen und seitdem geht es mir nun wirklich nicht besser…

Jedenfalls kam ich zu meiner neuen Zweitwohnung (dem anderen MRT) nur über Umwege..Man hatte mir vor 14 Tagen telefonisch mitgeteilt, dass ich die Neuroradiologie aufsuchen soll..Nun ja, ich gehe in die Uniklinik und lande an der Rezeption der Radiologie…

Die Rezeptionistin sieht mich verwundert an und meint: „Sie haben hier gar keinen Termin…“

Ich: „Hmmh, so hat man mir es aber gesagt…“

R: „Hat man den Termin FÜR SIE ausgemacht…?“

Ich: „Ja, hat man..“

R: „Und wo??“

Ich: „Was heißt denn wo?? Ich war hier  in der neurochirurgischen Ambulanz…“

R: „Die überweisen gerne an die Neuroradiologie..“

I: „Und die ist nicht hier?“

R: „Nein, die ist am Q…(Am anderen ENDE der Stadt, an einem BERG)..Ich rufe da jetzt mal an…Erklärt ihnen das Patient XY am falschen Ort gelandet ist…(wie so oft)

I:  „Okay, und wie komme ich da jetzt hin? ich habe kein Auto..Bin mir nicht sicher, ob ein Bus fährt (zumal der 40min braucht)“

R: (Überlegt…Menschen ohne Autos gibt es doch gar nicht)“Na ja, für Patienten gibt es   ein Shuttle, die nehmen sie sicher mit… Gehen sie mal nach oben und fragen sie nach…“

Also gehe ich erkundschaften wann Bus und/ oder Shuttle fahren…Ernüchternd: Schnell komme ich nicht an den gwünschten Ort…Da  ich mir nicht sicher war, wie begeistert die Neuroradiologie von einer 1-1,5stündigen Verspätung des Patienten ist, gehe ich zurück zur Rezeptionistin..Die mich mit dem Blick: Wie ? Immer noch hier und was wolllen sie noch von mir? Ansah…

Ich: „Das Shuttle fährt erst um 15:30 Uhr…“

R: „Das kann nicht sein.. Es müsste JETZT eins fahren..“

Ich: „Das hat man aber mir so mitgeteilt…“

Pfleger, der zufällig daneben stand: „Vielleicht ist es schon voll besetzt…“

R: „Das kann natürlich sein…“

Ich: „Es fährt auch ein Bus, aber dennoch komme ich wesentlich zu spät…Nehmen die mich dann noch dort dran?“

R: „Ich ruf da nochmal an… …“(Versichert mir, dass ich noch dran genommen werde)

Ich: „Erleichtert…Aber wie komme ich von der Bushaltestelle in die Neuroradiologie…?“

R: „Das weiß ich auch nicht…Ich kann das nur für Autofahrer erklären.“

Pfleger: „Da müssen sie x hochlaufen und dann nach rechts und am besten fragen sie dort weiter…Aber ich würde ihnen empfehlen in einen anderen Bus umzusteigen, der direkt da hochfährt. Das ist nämlich ziemlich steil und gute 15min nochmal von der Haltestelle entfernt…“

(Okay, sehe ich so aus wie ein Halbinvalide…? Aber ich gebe zu momentan finde ich laufen völlig ÄTZEND..Daher wäre ich gerne umgestiegen, aber dann hätte ich meine Fahrt um 30min verlängert, da es keine Anschlussverbindung ist.)

Nach warten und 45min  Busfahrt erklimme ich also den Berg (mir tut wie immer alles weh) und finde auch das Kliniksgebäude…und denke…Aha, interessant: Das ist also die Psychiatrie…Wie schön…Aber wo ist jetzt die Neuroradiologie..Vermutlich irgendwo im Gebäude…Das Gelände war komplett leer..Außer sehr vielen Autos…Nachdem ich also 5 verschiedene Stationen gefunden hatte…Aber eben psychiatrische…Begegne ich einem Patient…

Ich: „Wo ist denn hier der Haupteingang..“

Patient: „Das frage ich mich auch..Wo der Eingang ist“

Ich: „Aber sind sie nicht hier irgendwo auf Station?“

Patient: „Ja, auf der C…ich habe mich verirrt…“

Ich: „Die C ist um die Ecke links …(ca. 15m von uns)“

Patient:  „Und wie komme ich dahin..ich habe mich verlaufen…“

Ich: „Ehhm, zeige drauf…Na, da… “

Patient..Sieht mich eingeschüchtert an…

Ich: „Soll ich sie hinbringen…?“

Patient: „Das wäre nett…“

Wir laufen also so 5m und stoßen auf eine Schwester…

S: „Ach, der Herr V…Wir hatten sie schon vermisst…“(Guckt mich fragend an)“…Und wer sind sie…Wir kennen uns noch gar nicht (?)“

Ich: „Eh, der Herr suchte die C…ich suche aber eigentlich die Neuroradiologie…“

S: „Ach, ja ..Da sind sie hier ganz falsch..“ (Das hatte ich auch schon bemerkt)…

S: „Da müssen sie wieder zurück zur Schranke und dann um das Gebäude herum gehen und das was aussieht wie eine Lieferausfahrt ist der Haupteingang.“

Ich: (immer noch verwirrt dreinblickend: Da war ich nämlich schon) „Okay, danke“

Also nach phänomenalen 90 Minuten erreiche ich das Kliniksgebäude…

Rezeptionistin 2: „Ach, sie sind das OHNE Auto..“

Ich: „Ja, das bin ich..“

R2: „Dann, müssen sie jetzt LANGE Warten…, weil sie so spät waren..“

Ich: „Okay, danke, das ich noch dran komme… “

Weitere 90 Minuten später ..ich war schon drauf und dran mich da jetzt hinzulegen und zu schlafen…, wurde ich also INS MRT gebeten…Dieser wunderbar engen Röhre, die was gegen meine BH’s ,Uhren und sonstigen metallischen Gegenstände hat…

Da ich ja vorher in einer neurochirurgischen Praxis war…und die ans MVZ überweisen, also mein erstes Röhrenerlebnis an diesem ORT…

Irgendwie sah diese Maschine aus als sei sie mindestens 30 Jahre alt …und für stark untergewichtige Personen konzipiert..Ich bin eher schlank-normalgewichtig und fand trotzdem, dass das Ding unter meiner Last schwankte…Ebenso interessant fand ich die Vibration, bei jeder neuen Einstellung (man hört das Ja, wenn sich einzelne Wirbel im Transversalschnitt angeguckt werden), aber in dieser MAschine FÜHLT man es auch…: Erdbeben unter dir…

Was mich verwunderte: Mir wurde KEIN kontrastmittel gegeben…Der Arzt hatte aber in meiner Anwesenheit (14 Tage zuvor) die Schwester angewiesen Gadolinum (KM) auf die Überweisung des MRT’s zu schreiben..Da man an dem Tag niemand in der Radiologie erreicht hat, ist mir dann der Termin telefonisch mitgeteilt worden… ..Schließlich sollte ein epiduraler Abszess ausgeschlossen werden (ob das jetzt logisch ist, sei dahingestellt), bzw. bin ich voroperiert und habe Narbengewebe/Fibrose…Zwei Sachen,  die eigentlich Kontrastmittel erforderlich machen…

Ich also nachgefragt: Warum jetzt nix gegeben wurde..Und die medizinische Assistentin: „Das hat der Arzt nicht angewiesen..Das brauchen sie auch gar nicht…“

In meinem Kopf ein großes Fragezeichen….

I: „Und hat man was gesehen…?“

MTA: „Das müssen sie einen Arzt fragen…Wir schicken das jetzt rüber“

I: „Aha“

Nun, ja…Ich hoffe, es steckt wirklich eine LOGIK dahinter und es war KEIN Absprachefehler…Nur wie ich die Sache einschätze, werden sie so nix sehen und mich für gesund erklären, weil sie gar nix sehen können…Vemutlich muss ich also weitere 6 Monate oder bis zu einer Lähmung warten, bis ich endlich rausfinde WAS es ist…

Arzt Patienten FEHL-Kommunikation: Ein Universallehrgang (Teil 1)

Lektion 1) Fragen Sie den Patienten nie wie es ihm geht…Nehmen sie als Arzt einfach an, dass es ihm gut geht…Super für die Bettensituation und den Patienten freut es auch, wenn der Arzt hellseherische Fähigkeiten hat….

Kontext: 20 Stunden nach Bandscheiben- und Stenose- OP , morgens 8:30 Uhr…
Neurochirurgin stürzt ins Zimmer mit dem Ausdruck vollendeter Wichtigkeit, im Schlepptau einen Pfleger (Wasserträger).: „Na, Ihnen geht es ja schon Bestens. Das hätte man so ja gar nicht erwartet nach der OP…Dann können sie auch gleich nach hause…Da können sie sich auch viel besser ausruhen…“
Okay, hier war ich dann in einem enormen Konflikt…:
1) Ich wollte UNBEDINGT nach hause…Ich hasse Klinika und die Nacht war schon HORRORMÄßig…Zwei alte schnarchende Frauen, die Sägewerkartige Geräusche von sich gaben, hielten mich von jeglichem Schlaf ab…Dieser Geräuschpegel und Schmerzen führte mich nachts um zwei Uhr in den Flur wo ich dann im im stehen versuchte einen Film auf meinem Laptop zu gucken..Frisch operiert mit Wunddrainage natürlich gar keine tolle Idee…Mein Kreislauf entschied sich zum zusammenbruch und ich wurde an ne Elektrolytlösung gehängt…Nach 4 Stunden Schlaf ging es mir aber JETZT sicher BESTENS…
2) Ich hätte am Liebsten gesagt: Ach, ja,sie brauchen das Bett, weil sie wie am Fließband operieren …
Da ich aber weder beleidigen wollte, noch sagen, dass mein Gesundheitszustand irgendwie nicht ideal ist, habe ich sie nur böse angeguckt…

Lektion Nr. 2) Warten Sie als Arzt nicht ab, bis der Patient sich entscheidet Ihnen zu antworten. Mit was immer der Patient gerade ringt: es ist völlig unwichtig…Versuchen sie es lieber mit autoritärer Bevormundung…:

Dazu muss man sagen, dass ich gerade stehend ein Brot in der Hand hielt…und mehr oder minder am Essen war. Woraufhin sie mich gleich noch anfuhr:„Was immer sie im Internet gelesen haben,nach einer Bandscheiben OP sollte man weder viel stehen noch rumlaufen… Sie dürfen sich setzen..SETZEN SIE SICH…“

(Okay, habe ich die Intelligenz einer wallisischen Hausschnecke? ……Ich konnte vor der OP MONATELANG nicht sitzen ….Gut, vielleicht wollte sie überprüfen, ob ich das kann. Ich fügte mich und guckte sie weiterhin böse an…und sagte nichts…)

Lektion Nr. 3) Wenn der Patient immer noch nicht antwortet und nicht in absolute Dankbarkeit verfällt, aufgrund IHRES GENIALEN Operationsergebnis; Erklären sie ihm wie gut die OP verlaufen ist…

NC: „Es ist alles nach Plan verlaufen..Der große Bandscheibenvorfall ist entfernt und die Wirbelbögen stehen noch…“
Ich (finde zu meiner Stimme zurück): „Und L4/L5 haben sie auch gemacht ?“
NC: „Sie wären unglücklich geworden, hätte ich das nicht getan…Nachdem ich den Massenvorfall beseitigt hatte und den Nerv und die Cauda freigelegt waren, fing ihr linkes Bein unwillkürlich an zu zucken.Da musste ich an die obere Etage auch noch ran…“
(Sehr vertrauenserweckend: Das war übrigens ein anderer Kommunikationsfehler : Ich WOLLTE an L4/L5 operiert werden, kam aber im OP Aufklärungsgespräch UMGEKEHRT an.. Aufgeklärt hat mich ein anderer Arzt, den ich bis dato nie gesehen hatte..Außerdem stand ich zu dem Zeitpunkt unter solchen Schmerzen, dass ich nur unterschreiben wollte…)

Lektion Nr 4) Geben sie dem Patienten genaue Anweisungen was er/sie nach der OP machen sollte. Das wichtigste ist das Thema Duschen. Vernachlässigenswert ist die Thromboseprophylaxe, die vergessen sie einfach beim Patienten.

NC: „Duschen können sie meinetwegen schon heute Abend.“
Pfleger erdreistet sich in das konfuse Gespräch einzugreifen:
Pfleger: „Also ich würde an ihrer Stelle noch drei Tage warten…So mit Wunddrainage…und geklebter Wunde…“
NC: „Ich bin der Arzt, wenn ICH sage…, dass SIE duschen darf, dann darf SIE duschen…“
(Aufgrund des Pro und Contra Duschen-Disputs ist den beiden das Thema THROMBOSEPROPHYLAXE wohl entfallen…)
Immerhin entfernte mir die gute Frau dann diese ÄTZENDE Wunddrainage: Auch das eine herrliche Fehlkommunikation des Vortags…Gelegt wurde sie mir, geöffnet nicht…und die Schwester konnte die Funktion dieser Wunddrainage einfach nicht einschätzen…Geschlossen machte die einen so großen Sinn…Aber immerhin drei Stunden später erreichte man telefonisch den Belegsarzt und öffnete das Teil und ich hatte ab dem Zeitpunkt nicht mehr das Gefühl es erquetscht mich was im Rücken..Auch wenn der Blutfluß dann nur minimal war..

Lektion Nr 5) Sie sehen als Arzt irgendwie ist dieses Gespräch dumm gelaufen und der Patient scheint kommunikationsgehemmt.., obwohl die OP doch so gut verlaufen ist..Das verwirrt sie als Arzt…Was machen sie dann (?)

NC: „Haben Sie noch irgendwelche Fragen?“
Ich: „Nee, kann ich jetzt gehen?“
NC: „Sie wollen doch nicht alleine gehen. Sie lassen sich doch sicher abholen…Das wäre MIR jedenfalls lieber..Sie sollten KEINE Tasche tragen..“
(Hatte ich auch nicht vor, wollte nur nicht mehr mit IHR reden)
Ich: „Nee, Ich lasse mich abholen….“
NC: „Gut, falls sie mir noch irgendetwas sagen wollen..Ich bin IN MEINER Praxis…“Rauscht in majestätischer neurochirurgischer Würde ab…
Ich. ?????
Pfleger: „Falls irgendwelche Probleme auftauchen…, können sie jederzeit wieder herkommen…“
Ich: ?????

(Gesprächsdauer geschätzte 5 Minuten…War also fast ein Verlaufsprotokoll)

(zu lange ) Arbeiten im Museum macht krank…

Nein, das ist keine neue ärztliche Studie und wissenschaftlich auch nicht verifiziert…Zu  dieser Erkenntnis bin ich nur  nach 8 Jahren Aushilfstätigkeit im Museum gekommen (Meine Ganze, jetzt wesentlich zu lange Studentenzeit)
Aber wozu will ich überhaupt aufhören zu studieren…??? Diese Version von LEBEN knapp über Hartz IV (mit Semesterticket bis nach Heidelberg) hat auch was für sich…
Vor allem hat man ja dann auch eine GENIALE Wochenendverplannung…Es ist quasi Leben verkehrt herum..Die arbeitende Bevölkerung hat unter der Woche frei und ich arbeite an Wochenenden…Das ist schon super…
Und 2 Tage die Woche hält man psychisch und mental auch aus, ohne die ganzen Ticks des wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Personals zu entwickeln oder schwer zu erkranken und vorzeitlich das Zeitliche zu segnen…
Irgendwie haben wir schon eine hohen Mitarbeiterverschleiß…Sei es durch Tod, vorzeitigen Ruhestand durch Mobbing oder die ganzen Studenten , die nur kurz bleiben, weil sie im Gegensatz zu mir-ihr Studium im Zeitrahmen managen…Ich persönlich finde die Charaktere dort viel zu interessant, um aufhören zu wollen….Hier mal meine persönliche TOP TEN Statistik:

Meine Museumserkrankungs- und Todesstatistik
1) Verstorbene

Herr B )Da wäre B. ein zu seiner Lebzeit fesch gekleideter, jung wirkender Herr, so Mitte 40, Chef der Verwaltung. Sein oberstes Ziel war: Wie spare ich möglichst viel Geld? Seine Vision: Feuern aller eigener Museums-Aufsichtskräfte und engagieren einer Sicherheitsfirma (LEIHARBEIT).Die Vorstufen Idee dazu war, dass er alle Studenten dazu zwingen wollte sich SELBSTÄNDIG zu machen und einen Gewerbebetrieb als Kulturdienstleister zu gründen (Scheinselbstständigkeit), weil ihm das verwaltungstechnisch Kosten sparen würde…Leider konnte er seine genialen Pläne nie durchsetzen, da er unvermittelt nach einem Routineeingriff an einer Lungenembolie verstarb.

Dann gäbe es Herrn Q) Herr Qs Tod kam nicht ganz so überraschend. Er war schon über 70, arbeitete auch nur am Wochenende als Aufsicht und unser Museum lieferte ihm quasi ein Scheinalibi, um mal von seiner Frau wegzukommen…Immer gekleidet wie ein stolzer Pfau oder zu eitler Gockel, hob er sich mit adretter Krawatte und bunt-freudiger Weste vom sonstigen Museumspersonal in seinem Kleidungsstil positiv ab.Am liebsten wies er Leuten den Weg und fand es ganz toll an der Tür zu stehen, den ganzen Tag…Geldtechnisch hätte er es beim besten Willen nicht nötig gehabt überhaupt arbeiten zu müssen, denn er hatte ein eigenes kleines Versailler Schlößchen, ne gute Rente und das dementsprechende Auto. Sein eigentliches Hauptanliegen im Museum zu arbeiten, war wohl eher seiner spät entdeckten Homosexualität geschuldet, die er hier das erste Mal ausleben konnte…Vermittelt durch unseren anderen schwulen Mitarbeiter (nennen wir ihn K), der ihm die entsprechenden Männer vorbeischickte…Das weiß und wusste natürlich keiner ‚hüstel‘..
Nach Außen war jedenfalls Herr Q die lebende Sittenpolizei…Kritisierte zu kurze Kleider…(Asiatinnen in zu kurzen Röcken, Schwangere mit betontem Bauch…Alles BÄH…) Ausländer mochte er gar nicht und redete 10 Minuten auf völlig verwirrte Japaner auf DEUTSCH ein…“Wenn die hier sind, dann sollen die auch gefälligst deutsch können“
Herr Q hat bis 3 Wochen vor seinem Tod im Museum gearbeitet…, verstarb durch Krebs, der erst 2 Monate vorher festgestellt wurde..

RR) ist ein Student (25), der auf der Autobahn tödlich verunglückte…

Frau Y) Sie hat es echt blöd erwischt, denn sie ist direkt gestorben als sie in wohl verdiente Rente gegangen ist im Alter von 65 Jahren…( Auch das nicht ganz überraschend: Der Krebs hatte sie schon 2 Jahre zuvor ereilt, aber zwischenzeitlich war sie in kompletter Remission und just geht sie in Rente: Rückfall und Tod) Frau Y. war ein kindliches, dauernaives Persönchen, leicht übergewichtig mit blondgefärbten Haaren und extrem viel Make-Up..Studenten nannte sie grundsätzlich nicht beim Namen. Mich sprach sie immer mit „OCH, Kindchen..“ an…Ihr Lieblingsthema waren die beiden altersschwachen Katzen, die wohl die klügsten Tiere des gesamten menschlichen Planetens darstellten.
Sie machte mir gerne vor was unterschiedlich ausgeprägtes Pfötchenheben für eine Wortbedeutung hat und wie ihre Katzen auch telepathisch mit ihr kommunizieren konnten. Vorzugsweise wurden die lieben Tierchen handgefüttert vom Küchentisch. Raus gingen sie gar nicht mehr, dazu waren sie ja auch zu alt und zu fett…Ihre Museumstätigkeit liebte sie..Die Bilder sprachen manchmal zu ihr..Natürlich nur wenn sie alleine mit ihnen war in vertrauter Zweisamkeit…Die Fischköpfe (Asiaten ) und Muselmänner (alles was irgendwie türkisch, arabisch aussah) fand sie eher furchtbar..Gegen Engländer, Franzosen, Italiener und Spanier (das alte Europa) hatte sie hingegen nix einzuwenden…Die haben ja auch eine Kultur.

Das dauerkranke Personal:
Physisch-psychisch

Herrn XY)Wir haben ihn immer nur den UNDERDOC genannt, da er trotz Promotion und zeitweiliger Stelle an leitender Position, nun zur Museumsaushilfe degradiert war…Obwohl er nur die Größe eines Gartenzwerg-Gnoms hatte, besaß er die Fähigkeit Studenten durch bloße Präsenz stark einzuschüchtern.Wenn Herr XY neben einem stand mit strafendem, völlig gequälten Blick, wusste man wieder wie ‚tief enttäuscht‘ er von unserem Wissen und unserer Kompetenz war.Der Vortrag über die Zitatfehler in der Führung folgten…..
Er selbst war ein wandelndes Lexikon…Nicht nur schien er seitenweise Zitate zu beherrschen. Er konnte auch französisch, italienisch, spanisch fließend sprechen..Englisch fand er unter seiner Würde, aber wenn er gezwungen wurde, machte er auch mal ne englische Führung..Schwierig war es, wenn man irgendetwas kritisches zur gefeierten Dichterikone sagte..Denn diese war für ihn unantastbar und Gott gleich…Mittlerweile ist er in Zwangsrente (zwischenzeitlich Job gewechselt, gefeuert worden, dann Buch angefangen zu schreiben) —Führt ihn also zurück in unser Haus, seine Heimat…Er macht weiterhin unentgeltlich fremdsprachige Führungen, ist aber inzwischen schwer Parkinson krank und leidet an einem Dauertremor…

Frau AAA ) Sie leidet an MS…und ist aber am körperlich anstrengendsten Dienstplatzes des Hauses untergebracht, nämlich der Kasse…Eigentlich ein REINER multitastking Renn- und Laufjob, der bei fortgeschrittener MS eher ungünstig ist.Hier gibt es eindeutig eine Diskrepanz zwischen können und wollen, was zu ständigen Konflikten mit dem anderen Kassenpersonal führt…Zwar hat sie mittlerweile einen eigenen Computerarbeitsplatz, aber möchte trotzdem immer super gerne helfen und greift dann doch mal in die Kasse ein…, was mitunter zu 17 fehlgebuchten Regenschirmen führt…

Herr BBB) War zwischenzeitlich mal eine ganze Zeit im Krankenhaus und fehlt auch so immer mal wieder . Er hat eine Laissez-Faire Haltung zu seiner Arbeit und sitzt seine Zeit bis zur Rente nur noch ab. Sein Motto ist: Ich bin dann mal weg und den Rest des Tages ward er dann tatsächlich nicht mehr gesehen..Er fühlt sich da wohl, wo er schlafen kann und das kann vom Keller bis zum Abstellraum des Museums jeder Raum im Haus sein. Oft sperrt er sich auch mal 2 Stunden im Sanitätsraum ein, wo er auf der Notfallliege sein Mittagsnickerchen hält…
Die zweite Freizeitbeschäftigung von Herrn ZZZ, ist sein tragbares Fernsehgerät..Bücherlesen, Handys und Essen sind strengstens verboten…Aber wo steht etwas von tragbaren Fernsehgeräten in der Dienstordnung..? Na, nirgends…also macht er ja auch nix verbotenes und sitzt im obersten Stock und starrt gebannt auf den Bildschirm…

Herr TTT) ist ähnlich träge wie Herr ZZZ, stark übergewichtig und von der Statur eines kleinen Braunbärs. Er hat das Schlafen perfektioniert und beherrscht das noch besser als ZZZ und braucht gar keinen geheimen Ort dazu. Er kann stehend, im Türrahmen, an Wänden, die er dann langsam runterrutscht oder auch auf dem Stuhl einschlafen…70% seiner Aufsichtszeit schläft er…und jede 2te Woche meldet er sich außerdem krank. Eine Zeit lang hat er auch seine literarischen Ambitionen ausgelebt und während der Dienstzeit an seinem persönlichen Journal gearbeitet, was er immer so aufgeschlagen hinterlassen hat, dass jeder es lesen SOLLTE…. Heimat und Arztromane waren gegen seine schnulzigen Ergüße nichts…..Unglücklicherweise hat sein literarisches Werk dann mal die Direktorin zu Gesicht bekommen und diese hat ihm das dichten in der Dienstzeit STRENGSTENS untersagt, sodass TTT nun noch öfter krank ist als jemals zuvor..Neuerdings hat er jetzt auch Wahnvorstellungen und schafft es zeitweilig nicht mehr aus dem Haus, in der Angst Leute zocken ihn ab…

Die reinen Psychos:

Herr YYY) ist eigentlich ein gemütlich Pfeiffe rauchender Typ, der meistens seinen Dienst mehr oder minder pflichtgemäß erfüllt und nicht so wirkt, als ob ihn viel aus der Ruhe bringt…Weit gefehlt, wenn man öfter mit ihm arbeitet, kennt man seine Angst- und Panikstörung , die insbesondere dann auftritt, wenn Menschenmassen und viele Gruppe durch das Haus laufen und Lärm produzieren…Herr YYY fängt dann recht willkürlich an Besucher anzuschreien…Wird leichenblass, beißt sich in die Hände und schwitzt so stark, dass er aussieht als wäre er mal eben mit einem Schlauch geduscht worden. Außerhalb dieser Attacken ist er für eine Museumsaufsicht aber erstaunlich normal geblieben..

Frau XXX) Wissenschaftliches Personal, mittlerweile pensioniert und wohl so einsam, dass sie auch gerne an Wochenenden ihre Zeit in der Bibliothek verbringt…Das Kassenpersonal quittiert das immer mit dem Kommentar ‚Hat die denn kein zuhause?‘ Aber Frau XXX forscht ja und das kann man immer zu jeder Tages- und Nachtzeit…Frau XXX hat nicht die Attitüde so manch anderen wissenschaftlichen Personals mit dem niederen Dienstvolk gar nicht zu reden …Nein, im Gegenteil fängt sie völlig unvermittelt mit dir zu reden an, selbst wenn du gerade mit 7 Regenschirmen an der Kasse kämpfst oder 7  Japanern versuchst den Weg zu weisen…Frau XXX hört nicht mit ihrem Monolog auf… Die Kommunikation mit XXX ist aber völlig unanstrengend, denn sie will eh nicht, dass man antwortet…Sie kann dir 20min lang etwas erzählen und auf dich einreden, aber weiß beim nächsten Mal nicht mehr wer du bist und das du überhaupt im Haus arbeitest…Diese hochgradige Amnesie betrifft aber nur Sozialkontakte…Ihr Wissen- und Zusammenhangswissen über ihr Forschungsthema ist phenomenal und sie schreibt die einzigen lesbaren wissenschaftlichen  Artikel des Hauses, die  sogar ein Mini- Fünkchen Humor haben..Sie lebt ja quasi in diesem Jahrhundert.., Mehr zumindestens als in unserer Welt und Zeit.